Dieses Mal mit richtig guter Folie, die eigentlich für Landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird. Gespendet von Familie Heinemann. Ganz herzlichen Dank, die Folie reicht auch noch für die nächsten Male.
Vom 18.01. – 22.01.2016 – fünf Tage lang, haben wir in Creme und Öl viele Körpererfahrungen gesammelt.
Zeitintensiv sind der Auf- und Abbau : eine kleine und eine große Rutsche werden in der Halle aufgebaut. Die gesamte Fläche wird mit Matten ausgelegt und über alles wird eine große Folie gespannt. Diese wird auch etwas an der Wand befestigt, damit keine Creme / Öl darunter läuft.
Eine wichtige Regel : Während der nächsten fünf Tage, darf in der Halle nur gekrabbelt, gerutscht oder gekrochen werden. Wegen der Sturzgefahr!!!
Die Kinder haben sich selbständig mit Creme und Öl eingerieben, je nach ihren Bedürfnissen. Dabei bestimmen die Kinder das Tempo. Für die Crememassagen standen Materialien wie Pinsel, Schwämme, Bürsten, Massageroller und natürlich die Hände zur Verfügung. Auch die aufgebauten Rutschen waren der Hit und sehr heiß begehrt.
Die Kindergartenkinder wussten vom letzten Mal was auf sie zukommt. Für die Krippenkinder war dieses Angebot etwas neues, aber auch sie trauten sich nach und nach immer mehr zu. Aus diesem Grund ist es sinnvoll das Cremebad über mehrere Tage anzubieten. Alle Kinder hatten so die Möglichkeit 2-3 Mal teilzunehmen.
Die Kinder sollten selbstbestimmt vielfältige Wahrnehmungsreize, besonders in allen drei Grundwahrnehmungsbereichen sammeln, taktil, vestibulär und propriozeptiv. Dieses sind die Basiswahrnehmungsbereiche zur Eigenwahrnehmung und Selbstwirksamkeit, welche die Grundlage für alle weiteren Entwicklungen und fürs Lernen sind.
Über die haut, d.h. taktil, werden viele ganzkörperliche Gefühlsqualitäten erlebt und abgespeichert. Ebenso wird die Erfahrung über den eigenen Körper gesammelt, wie groß bin ich, wo fange ich an, wo höre ich auf. Vielfältige Reize für das Tiefenempfinden werden wahrgenommen, die Kinder spüren durch Muskeln, Sehnen und Nerven welcher Körperteil z.B. beim Rutschen gedrückt, gestaucht, gedehnt wird und welcher Muskel sich anstrengen muss um vorwärts zu kommen.
Ganz wichtig sind diese Erfahrungen für das Gleichgewichtssystem, denn jede Sekunde im Cremebad ist der Gleichgewichtssinn gefordert sich darauf einzustellen, den Körper auszubalancieren und in die gewünschten Positionen zu bringen. Eine enorme Anstrengung und eine Intensivkur für die kindliche Selbstwahrnehmung.
Nach dem Cremebad sind die meisten Kinder müde und erschöpft, aber sehr zufrieden und in sich Ruhend. Einige schlafen danach, das ist sehr gut, da das Gehirn in Ruhe am besten reift und die vielfältigen Erfahrungen verarbeiten kann.
Wir haben in diesen Tagen richtig viel Creme, Öl und warmes Wasser verbraucht – eine schmierige, glitschige und rutschige Angelegenheit mit einer noch größeren Portion Spaß und Freude !!!!

Merlind Tasche und das Kiga – Team aus Grupenhagen