„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“

Manchmal, Gott, da leben wir, als gäbe es dich nicht.
Und wir vergessen, was du uns Gutes getan hast.
Jetzt sind wir hier.
Wir erinnern uns:
Mit dir können wir reden wie mit einem Freund,
wie mit einer Freundin.
Das tun wir jetzt.
Wir sagen dir leise, was uns beunruhigt.
Und wir sagen dir, was uns froh macht.
Wir klagen dir, was uns traurig macht.

In dieser Gewissheit hat die Kirchengemeinde Aerzen am 3. Sonntag nach Trinitatis mehrere Jahrgänge zur silbernen Konfirmation - silberne Konfirmation plus sozusagen - eingeladen:

Nach den Einschränkungen der vergangenen Jahre treffen sich jetzt zur Silbernen Konfirmation plus die Jahrgänge 1995, 1996, 1997, 1998: Also alle, die in diesen vier Jahrgängen von Martin Behrens und Horst Dieckhoff oder auch in anderen Orten konfirmiert wurden.

Dabei wurden nicht alle dieser Jahrgänge  in der Marienkirche konfirmiert – ein gesamter Jahrgang wurde in der Bonifatiuskirche im Hainebuchenweg konfirmiert, weil die Marienkirche zu der Zeit renoviert wurde.

Der Jahrgang 1995:

Silberne Konfirmation 1995

 

Der Jahrgang 1996:

Silberne Konfirmation 1996

 

Der Jahrgang 1997

Silberne Konfirmation 1997 ohne Pastor

 

Der Jahrgang 1998

Silberne Konfirmation 1998

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Ein Sommerabend ohne Lagerfeuer: Nicht wie geplant im Pfarrgarten, sondern im Gemeindesaal sind Menschen beisammen gesessen und haben Erzählungen über und Texte von der Theologin, Poetin und Prophetin Dorothee Sölle gehört. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder von den Eversteiner Löwen haben statt dem geplanten Lagerfeuer im Pfarrgarten eine Stuhlkreismitte gezaubert.
 
Bei einem Glas Wein oder Wasser hat Pastor Hans-Christof Vetter aus dem Leben der vor 20 Jahren verstorbenen Theologin erzählt, von Begegnungen mit ihr und dazwischen immer wieder lyrische und poetische Texte von ihr gelesen:
 

Kyrie (Dorothee Sölle)

Herr wir bringen vor dich all unsere angst
die angst alt zu werden und die angst vor dem tod
die angst allein dazustehen und die verlassen zu werden
die angst vor den aufgaben denen wir nicht gewachsen sind
und die angst davor nicht gebraucht zu werden
alle ängste bringen wir zu dir gott
die die wir kennen und die die hinter den bekannten lauern
herr, erbarme dich

 

Christus wir bringen unsere traurigkeit zu dir
unsere müde milde verzweiflung
über die ausrottung unserer geschwister der tiere und pflanzen
und unser kaltes entsetzen über das geschäft mit der entstehung des lebens
nimm unsere schwäche und unsere angst in dein herz
christus erbarme dich

 

Christus erbarme Dich
Gott du dunkler grund allen lebens
wir bringen uns selber vor dich
dass du uns auffängst wenn wir fallen
und wir wissen dass wir nicht aus dir herausfallen können
in keinem augenblick unseres daseins
herr, erbarme dich

Oft weisen die Texte der Poetin von damals auf heute noch aktuelle Wunden hin, wo Menschen mit Hass und Unverständnis auf andere reagieren, weil diese eine andere Hautfarbe haben anders lieben und leben oder vielleicht auch nur anders denken. Dem hat Dorothee Sölle schon mit ihren Gedanken, Texten und Büchern widersprochen - so ist sie heute noch aktuell.

Mehr Bilder von dem Abend im Gemeindehaus im Fotoalbum: Sommerabend ohne Lagerfeuer.

 

 

LKH KV Wahl24 Plakat Kandidieren HAN 01

Die Arbeit im Kirchenvorstand ist eine Leitungsaufgabe mit hoher Verantwortung. Dafür braucht es Menschen, die sich engagieren und ihre Gemeinde mitgestalten wollen. Mit ihrem Mitdenken, ihrem Sachverstand, ihrer Persönlichkeit und ihrem Glauben prägen sie die Kirche und die Gesellschaft vor Ort. 

Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, mit anderen etwa zehn Mal im Jahr zusammen zu sitzen, das gottesdienstliche Leben zu gestalten, über die Jugendarbeit nachzudenken, Feste und Feirn zu planen und zu überlegen, wie es mit den Friedhöfen weitergeht - es sind viele Themen. Menschen, die sich vorstellen könnten, dass sie daran Spaß und Freude haben, die Kirchengemeinde gemeinsam mit anderen zu leiten, dürfen sich ab sofort im Pfarramt melden - per Email: an den Pastor oder an die Diakonin, oder auch per Telefon zu den üblichen Bürozeiten: 05154/3473. 

LKH KV Wahl24 Plakat Kandidieren HAN 05

 

Erste Informationen für alle, die kandidieren wollen:

Wer ist wählbar? 
Gewählt werden können Kirchengemeindemitglieder ab 16 Jahren, die der Kirchengemeinde am Wahltag seit mindestens fünf Monaten angehören. Wählbar für den Kirchenvorstand einer Kirchengemeinde ist also, wer dieser Kirchengemeinde seit dem 10. Oktober 2023 angehört. 

Wann muss die zu wählende Person 16 Jahre alt sein?
Bei der Wählbarkeit kommt es auf den Zeitpunkt des Beginns der Amtszeit des Kirchenvorstandes an. Man muss also erst am 1. Juni 2024 mindestens 16 Jahre alt sein, wenn man kandidieren möchte.  

Kann auch ein Ehepaar und die Kinder in den Kirchenvorstand gewählt werden oder gibt es auch eine Beschränkung bei der Anzahl der Familienangehörigen?
Bei dieser Neubildung der Kirchenvorstände ist es erstmals erlaubt, dass Mitglieder einer Familie (Ehemann und Ehefrau oder Schwester und Bruder oder Mutter und Sohn) gleichzeitig Mitglied im Kirchenvorstand sind, wenn sie denn gewählt oder berufen werden. Es gibt keine Beschränkung im Gesetz zu der Zahl der Familienangehörigen im Kirchenvorstand. 

Müssen die Kandidierenden wieder 10 Stützunterschriften sammeln oder reicht die Erklärung zur Bereitschaft zur Wahl?
Das Erfordernis, 10 Unterstützer*innen-Unterschriften zu haben, ist abgeschafft. Es genügt die Bereitschaft zur Wahl. Der Kandidat/die Kandidatin braucht keine Unterstützer*innen. Man kann sich selbst zur Wahl vorschlagen. 

 

Mehr dazu auch in diesem kurzen Film:
https://youtu.be/gHf1iKm9YlI

 

230622 Sölle Abend

 

Dorothee Sölle (1929-2003) erhob ihre Stimme für Arme und Schwache. Bekannt wurde die Theologin durch die Politischen Nachtgebete und viele Vorträge und Bibelarbeiten auf Kirchentagen. Frieden und Gerechtigkeit waren zeitlebens ihre Themen: Vor 20 Jahren starb die evangelische Theologin, Dichterin, Poetin und moderne Mystikerin Dorothee Sölle. Ihre Gedichte und ihre Texte sind geblieben. Am Donnerstag, 22. Juni ab 19:30 Uhr, lädt die Kirchengemeinde Aerzenzu einem Sommerabend im Pfarrgarten ein. Am Lagerfeuer und bei einem kühlen Getränk wird von ihr erzählt und Texte und Gedichte von Dorothee Sölle gelesen.

 

Seit dem Kirchentag in Düsseldorf 2019, bewegt durch einen Satz im dortigen Schlussgottesdienst: „Man lässt keine Menschen ertrinkenPunkt“ unterstützt die Kirchengemeinde Aerzen, der Kirchenkreis Hameln-Pyrmont und viele in der Kirchengemeinde das von der Evangelischen Kirche in Deutschland gegründete Bündnis united4rescue.

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Das Logo dieser Organisation - ein gefaltetes Papierschiffchen - kam als Idee aus der Aktion, die in Aerzen gestartet wurde: Viele haben Papierschiffchen gefaltet, um die Gründung des Bündnisses zu unterstützen und den Wunsch zu bekräftigen, Schiffe ins Mittelmeer zu schicken: Unabhängig davon, wie wir - jede einzelne und jeder einzelne - uns in der Flüchtlinsgfrage positionieren, eines ist selbstverständlich: Man lässt keinen Menschen ertrinken!

United4Rescue ist das breite Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung. Wir verbinden alle gesellschaftlichen Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen.

Schife im Mittelmeer werden mittelbar uundunmittelbar von vielen von uns unterstützt. Manchmal beobachten wir mit großer Sorge, dass diese Schiffe Menschen aus Nussschalen und vor dem Ertrinken gerettet haben, aber in keinen sicheren Hafen einlaufen dürfen. Deshalb ist es gut zu wissen, dass die Menschen dort auf den Schiffen gut versorgt werden:

rezept rettungsschiff united4rescue cropped

„Essen ist mehr als nur Nahrung. Essen hat die Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, Trost zu spenden und vor allem Freude zu bereiten“, sagt Nico. Sie kocht an Bord der SEA-EYE 4 für Crew und Geflüchtete. „Während der Essenszeit kommen die gesamte Crew und alle Geretteten zusammen, um miteinander zu essen; sogar der Kapitän kommt herunter, um zu helfen und mit den Gästen zu sprechen.“

Wenn wir über die Einsätze unserer Bündnisschiffe berichten, geht es meist um die Rettungen. Aber wie geht es den Geretteten an Bord in den Tagen, bis sie an Land gehen können? Es ist eine schwierige Zeit: Die Menschen haben Unvorstellbares erlebt und sind traumatisiert. Oft haben sie Angehörige oder Freund*innen auf der Flucht verloren und wissen nicht, wie das Ankommen in der unbekannten Ferne wird.

Deshalb spielt das Essen an Bord eine wichtige Rolle: Zweimal täglich wird gekocht. Das gibt den Tagen auf See eine Struktur. „Ich kann nicht kontrollieren, ob das Wetter schlecht ist oder das Schiff schaukelt; ich kann nicht kontrollieren, ob und wie die italienischen Behörden uns willkommen heißen“, sagt Nico. „Aber ich kann garantieren, dass jeden Tag zur gleichen Zeit Essen serviert wird. Das gibt allen an Bord, auch der Crew, ein Gefühl von Sicherheit und Normalität in einer ansonsten sehr unsicheren Welt.“

Wir können jetzt nachkochen, was es an Bord der Humanity 1 zu essen gibt:
“Dass wir das Essen selbst und mit viel Liebe zubereiten, trägt sehr zur Stimmung an Deck bei“, sagt auch Inga. Sie kocht auf unserem Bündnisschiff Humanity 1 und hat uns ein Rezept geschickt: Reis mit Kichererbsen, Gemüse und Tomaten-Erdnuss-Sauce. Wir haben das Rezept im Büro von United4Rescue nachgekocht. Lecker! Probiert es selbst aus und lasst es euch schmecken: Hier geht’s zum Rezept. Das ganze Interview mit Inga und Nico kannst Du hier in unserem Logbuch nachlesen.

Vielleicht haben viele in der Gemeinde oder im Kirchenkreis Lust, das nachzukochen: Schickt uns doch ein Bild ans Pfarramt über Email oder WhatsApp ... 

(Bilder zur Verfügung gestellt von united4rescue)