Volkstrauertag 2022

Mit einem Gottesdienst zum Volkstrauertag wird in Aerzen die ökumenische Friedenswoche 2023 beendet. Der Gottesdienst am vorletzten Sonntag im Kirchenjahr erinnert an Menschen, die durch Kriege, Gewalt und Terrorismus ihr Leben verloren haben. „In diesem Jahr ist drücken wir damit gemeinsam unsere sehnsucht nach Frieden in der Welt aus“, meint Pastor Christof Vetter. „Was ihr dem geringsten meiner Geschwister nicht getan habt, das habt Ihr mir nicht getan“, ist der Gottesdienst überschrieben. Der Gottesdienst, der von Pastor Christof Vetter und Kirchenmusiker Martin Winkler gestaltet wird, beginnt um 10 Uhr in der Marienkirche. Anschließend wird ein Kranz am Denkmal für die Gefallenen der Kriege seit 1870 vor der Marienkirche niedergelegt und zu einem Frühschoppen ins Gemeindehaus eingeladen.

 

Friedenswoche 2023

Die christlichen Kirchengemeinden in Aerzen begehen gemeinsam die ökumenische Friedenswoche. Sie laden am Dienstag und Donnerstag, jeweils um 18 Uhr zum Friedensgebet ein. Seit mehr als 40 Jahren wird immer im November zur bundesweiten Friedensdekade eingeladen. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto: „sicher nicht – oder?“ In alle Unsicherheiten der Welt hinein wollen Christen gemeinsam für den Frieden beten und nach Gewissheit bei Gott suchen. Christinnen und Christen bleiben als Kinder des Lichtes wachsam und bezeugen in aller Finsternis das Licht des Friedens, heißt es in den Vorbereitungstexten für die Friedensgebete.

So gestalten am Dienstag, 14. November, um 18 Uhr ein Team der katholischen Kirchengemeinde Aerzen das Friedensgebet in der evangelischen Marienkirche, unterstützt vom Popkantor des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises, Marco Knichala. Am Donnerstag, 16. November, findet das Friedensgebet um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Bonifatius statt – gestaltet von einem Team um Pastor Christof Vetter zusammen mit Kirchenmusiker Martin Winkler.

 

Gemeindeversammlung

Mit einer Gemeindeversammlung am Reformationstag wurde in der Kichengemeinde Aerzen die Kirchenvorstandswahl gestartet. Im kommenden Frühjahr wird der Kirchenvorstand neu gewählt: Stichtag für die Wahl ist der 10. März 2024. Damit werden viele wichtige Entscheidungen zum Thema „Wie sieht kirchliches Leben bei uns vor Ort in Zukunft aus?“ in die Hände aller Mitglieder der Kirchengemeinde gegeben - alle werden aufgefordert mit zu wählen: digital, per Brief oder an der Urne. Wählen dürfen alle, die am 10. März 2024 mindestens 14 Jahre alt sind und seit wenigstens drei Monaten - also ab dem 10. Dezember 2023 - der Kirchengemeinde Aerzen angehören. 

Die Kirchenvorstandswahl 2024 bietet erstmals neben der Allgemeinen Briefwahl auch die Möglichkeit, online an der Wahl teilzunehmen: Die Onlinewahl findet von Anfang Februar bis zum 3. März 2024 statt. Alle Unterlagen für Brief- und Onlinewahl werden direkt an die Wahlberechtigten versendet.  In Aerzen kann auch an der urne gewählt werden: Am 10. März - dem Wahltag - steht die Urne zuerst von 10 bis 12 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus (Altes Schulhaus) in Reher, dann von 13 bis 15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Grupenhagen und zum Schluss von 16 bis 18 Uhr in der Sakristei der Marienkirche in Aerzen.

Gewählt werden in Aerzen zwölf Mitglieder des Kirchenvorstands, weitere kann der Kirchenvorstand dann noch nach berufen, um bestimmte Kompetenzen und das Miteinander im Kirchenvorstand zu stärken.

15 Menschen haben sich bereit erklärt, miteinander für den Kirchenvorstand zu kandidieren und miteinander für die kommenden Jahre in der Kirchengemeinde Aerzen Verantwortung zu übernehmen. In der Kirchengemeinde Aerzen kandidieren:

  • Behrendt, Celina, 20 Jahre, Studentin
  • Beyer, Renate, 71 Jahre, Dipl. Verwaltungswirtin
  • Brand, Katja, 52 Jahre, staatl. anerkannte exam. Physiotherapeuti
  • Dambrowski, Jonas, 24 Jahre, Student
  • Foreman, Simona , 61 Jahre, Erzieherin
  • Händchen, Ullrich, 77 Jahre, Arzt
  • Hoefft, Friederike, 56 Jahre, Bankkauffrau / Sachbearbeiterin Versicherung
  • Kotowski, Sebastian, 37 Jahre, Elektroniker
  • Krafft, Alexandra, 52 Jahre, gepr. Bilanzbuchhalter
  • Lücke, Ingelore, 62 Jahre, Zahnmedizinische Fachangestellte
  • Pape, Kirsten, 41 Jahre , Dipl. Pädagogin
  • Preuß, Jörn, 39 Jahre, Elektrotechniker
  • Siefkes-Bartsch, Antje , 49 Jahre, Lehrerin
  • Storch, Joachim, 67 Jahre, Dipl. Sparkassenbetriebswirt
  • Thiel-Lange, Annegret , 55 Jahre, Physiotherapeutin

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Weitere Bilder von der Gemeindeversammlung, von Kaffee und Kuchen, geschmierten Broten, gesprächigen Gästen und viele weitere Eindrücke: Hier klicken.

 

 

Neuer Baum

Groß war der Schmerz als vor einigen Monaten die über einhundert Jahre alte Linde vor der Kirche gefällt werden musste. Damals hat der Kirchenvorstand versprochen, für angemessenen Ersatz zu sorgen: Im Rahmendes Gottesdienstes zum und am Reformationsfest wurden zwei Bäume begrüßt, die wenige Tage davor gepflanzt wurden. Sie sind so groß, dass sie schon im nächsten Jahr kühlenden Schatten spenden können. Es sind zwei schon recht stattliche Ulmen. Sie werden nicht ganz so groß wie die Linde, damit das Kirchendach immer von der Sonne beschienen werden kann. Wenn die Kirchengemeinde einen Photovoltaik-Anlage dort installieren wird, fällt kein Schatten auf das Dach. Herzlichen dank den Spendern, die den Kauf der der Bäume ermöglicht haben!

Weitere Bilder vom Pflanzen der beiden Bäume und von dem Gottesdienst am reformationstag: hier klicken.

Reformation Feiern

Mit einer Mischung aus Erschrecken und Bewunderung schaue ich auf Menschen, die in ihrem Leben Widerstand geleistet und dabei Karriere, Leib und geordnetes Leben aufs Spiel gesetzt haben. So ein Mutausbruch war ein Auslöser der Reformation: Martin Luther wurde gefragt, ob er die Inhalte seiner zahlreichen Veröffentlichungen widerrufe. Nach einer – vermutlich schlaflosen – Nacht Bedenkzeit hat er erklärt, dass er seine Schriften widerrufen werde, wenn ihm durch biblische Texte nachgewiesen werden könne, dass er sich geirrt habe. „Solange mein Gewissen durch die Worte Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es unsicher ist und die Seligkeit bedroht, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen." Um zu zeigen, welch Mutausbruch dies war, wurde später erzählt, er habe gesagt: „Hier steh‘ ich, ich kann nicht anders.“ Auch wenn er es nicht gesagt hat, zeigt es, wie entschieden dieser Mutausbruch war.

Vor 40 Jahren haben Menschen im Osten des damals geteilten Deutschlands diesen Mutausbruch aufgenommen. Im Innenhof des Klosters, in dem Martin Luther gelebt hatte, brannte ein Feuer. Dort haben viele gebetet, gesungen und gefeiert – der diktatorische Staat lässt es zu: Kirchentag in Wittenberg. Dann passiert, was selbst die Stasi nicht verhindern konnte: Der Kunstschmied Stefan Nau schmiedet vor mehr als zweitausend begeisterten Menschen ein Schwert zu einer Pflugschar um. Währenddessen liest Friedrich Schorlemmer, zu dieser Zeit Pfarrer in Wittenberg, biblische und politische Texte. Die Aktion erinnert an den Propheten Micha: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Sebastian Nau erlebte, dass nach der Aktion vieles in seinem Leben nicht mehr war wie zuvor.

Ich sehne mich danach, dass in mir und vielen Mut ausbricht, aufzustehen gegen die Gewalttätigkeit unserer Zeit, ob in der Ukraine oder m Nahen Osten: „Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“

Gedanken zum Reformationsfest von Pastor Christof Vetter, zuerst veröffentlich bei "Hallo Sonntag" am 28. Oktober und bei "radio aktiv" am 31. Otober

Reformationsfest 2022