Ein Segelboot aus Papier mit eigenem Namen am Bug: Die Kirchengemeinde Aerzensignalisiert mit vielen solcher gefalteten Boote, dass sich die evangelische Kirche aktiv an der Seenotrettung im Mittelmeer beteiligen soll. Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund, an dem auch Gemeindeglieder aus Aerzenteilgenommen haben, wurde die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit ihren Gliedkirchen aufgefordert: „Schickt selbst ein Schiff in das tödlichste Gewässer der Welt. Ein Schiff der Gemeinschaft, der Solidarität und Nächstenliebe“. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat dies grundsätzlich unterstützt: Er befürworte ausdrücklich den Vorschlag, ein Seenotrettungsschiff unter Beteiligung der EKD ins Mittelmeer zu schicken. Das Schiff sollte von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragen werden unter Beteiligung der Kirchen „als gewichtiger Player“, sagte Bedford-Strohm. Die
kirchenleitenden Gremien wollen im September nach einem Konzept suchen.
Die Kirchengemeinde Aerzen startet nach einmütiger Zustimmung des Kirchenvorstands die Aktion, um diese Überlegungen und Planungen zu unterstützen. Bis zu den Sitzungen der Kirchenkonferenz und des Rates der EKD Anfang September sollen alle, die das Anliegen unterstützen, Segelboote aus Papier falten und mit dem eigenen Namen kennzeichnen. Die Segelboote, die im Pfarramt
in Aerzen gesammelt werden, werden Anfang September ins Kirchenamt der EKD gebracht. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass sich die Kirche und viele zivilgesellschaftliche Kräfte an der Seenotrettung im Mittelmeer beteiligen.
Gestartet wird die Aktion in der Sendung „Angedacht“ auf radio aktiv am Donnerstag, 8. August kurz nach 6 Uhr. Bei verschiedenen Aktionen, Aktivitäten, Initiativen und Gottesdiensten werden Pastor Christof Vetter und Diakonin SophieMarie Kabuß darum bitten, Segelboote zu falten. Andere Kirchengemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont wurden eingeladen, sich an der Aktion beteiligen. Abschluss der Aktion ist am 1. September bei der ökumenischen Andacht anlässlich „80 Jahre Kriegsbeginn“ (18:30 Uhr) in der Aerzener Marienkirche.