Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Aerzen gehört zu den Erstunterzeichnern des Bündnisses „united4rescue – gemeinsam retten“. Das breite Bündnis für die Seenotrettung wird am heutigen Dienstag, 3. Dezember, in Hamburg der Öffentlichkeit vorgestellt und damit gegründet.
„Schickt selbst ein Schiff!“ Vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund ging im Juni dieses Jahres der Impuls aus, ein weiteres Schiff zur Seenotrettung in das tödlichste Gewässer der Welt, ins Mittelmeer, zu schicken. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat diesen Impuls aufgenommen. Viele in der Kirchengemeinde Aerzen haben diese Initiative unterstützt und 1.000 selbst gefaltete Papierboote an die leitenden Gremien der EKD geschickt mit der Botschaft vom Kirchentag: „Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“
Daraus ist unter dem Namen „United4Rescue – Gemeinsam Retten!“ ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus Kirchen, Kommunen, Vereinen und Initiativen entstanden. Dieses Bündnis will das Schiff gemeinsam schicken – Logo des Bündnisses ist ein gefaltetes Papierschiffchen. Der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Aerzen war einstimmig der Meinung, dieses Bündnis zu unterstützen und die Kirchengemeinde als eine der Erstunterzeichnerin diesem Bündnis beitritt. Pastor Christof Vetter erinnert an eine Geschichte, die Jesus erzählte: Auf der Straße zwischen Jerusalem und Jericho ist ein Mann unter die Räuber geraten und verletzt liegen geblieben. Zwei gingen vorbei und ließen den Verletzten liegen, erst der dritte – einer aus Samaria – hat sich um den Verletztengekümmert und dafür gesorgt, dass sich um ihn gekümmert hat. „Das Mittelmeer liegt in diesen Tagen an der Straße zwischen Jerusalem und Jericho und wir müssen entscheiden, ob wir wie die ersten beiden Männer wegschauen oder ob wir eingreifen, um zu retten: 1041 Ertrunkene in diesem Jahr sind zu viel!“
Landesbischof Ralf Meister hat in seinem Bericht vor der Landessynode in der vergangene Woche festgestellt: "Jedem ist einsichtig, dass dieses Schiff weder die Migrationsbewegungen aufhalten wird noch die fehlenden staatlichen Regelungen für eine europäische Einwanderungspolitik oder die Verbesserung der Lebenssituation der flüchtenden Menschen lösen wird.“ Es sei eine Initiative, "die
das fortwährende Unrecht anklagt und mit diesem Schiff helfen soll, Leben zu retten, nicht mehr und nicht weniger“.
Die Kirchengemeinde hofft, dass sich viele Institutionen und Vereine im Weserbergland dem Bündnis anschließen und die Menschen einladen, für das Bündnis zur Seenotrettung zu spenden, damit so ein Schiff bald in See stechen kann.
Weitere Informationen zu „united4rescue“ auf der Seite:
https://www.united4rescue.com