Die erste Kerze brennt - die erste Adventsandacht:
Spaß soll das Spiel machen,
das Leben sei ein Spiel
und das Spiel Sinnbild für das Leben.
Gesucht wird die beste Mannschaft
weltweit.
Gesucht wird Fairness und Sportsgeist.
Gespielt wird in Stadien,
die für diesen Wettbewerb gebaut wurden,
grandios,
mitten in der Wüste,
mit Gastarbeitern,
die unterdrückt, entwürdigt,
geschlagen und getötet wurden.
Gespielt wird in Stadien
mitten in der Wüste,
die mit gigantischem Energieaufwand herunter gekühlt werden,
damit das Spiel stattfinden kann.
Es spielt eine Mannschaft,
die bei ihrer Hymne nicht mitsingt.
Es spielt eine Mannschaft,
die sich den Mund zu hält.
Es spielt keiner mit einer Binde am Arm,
die Liebe propagiert.
Gesucht wird der König des Fußballs.
Mein König kommt.
Er reitet auf einem Esel.
Auf dem Füllen einer Eselin.
Mein König kommt.
Er spielt nicht – er weiß:
es ist bitter ernst,
es geht um Leben und Tod:
am Ende wird er gekreuzigt.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden habe ich diese Woche gefragt,
wann der König auf einem Esel reitet.
Sie haben sich erinnert,
ich habe nicht daran gedacht:
nach der Geburt, auf der Flucht.
Stimmt –
so erzählt die Legende: da musste Jesus ins Asyl,
um sein Leben zu retten –
durch die Wüste,
nach Ägypten.
Noch einmal ist er auf einem Esel geritten,
damals als er als junger Mann nach Jerusalem gekommen ist,
wie ein König wurde er damals begrüßt,
wie ein Star, wie ein Weltmeister.
Danach musste er sterben,
die Mächtigen wollen keinen König,
der auf einem Esel reitet,
der aus der Wüste kommt,
der das Leben will
und keine Schlösser und Stadien baut:
Freue dich sehr, Tochter Zion!
Brich in Jubel aus!
Siehe, dein König kommt zu dir,
ein Gerechter und ein Retter ist er.
Er ist arm und reitet auf einem Esel,
einem jungen Esel, geboren von einer Eselin.
(Sacharja 9,9)