Seifenblasen schweben und tanzen und leuchten. Große und kleine Gebilde, hauchdünn. Seifenblasen sind, so erzählt es das Internet, eine zufällige Erfindung eines Chemikers bei der Herstellung von Waschmitteln. Uns verzaubern diese Seifenblasen seit Jahrzehnten. Sie lassen uns träumen.
Das Spiel mit den Seifenblasen ist wie eine Träumerei. Es fühlt sich so leicht an, wenn ein Atemhauch ausreicht, um so schöne Gebilde auf die Reise zu schicken. Jedes ein kleines Wunder. Eine Seifenblase ist wunderschön. Die ganze Welt spiegelt sich darin. Aber – wir wissen es alle: Ein Stups mit dem Finger genügt – und weg ist sie.
Mit Seifenblasen erläutern spielend, dass alles vergänglich ist. In den Seifenblasen ist zu spüren, dass Leben immer Wandel ist. Seifenblasen erzählen, dass das Leben manchmal verrückt ist. Die schönen Augenblicke, die Seifenblasen-Momente wollen wir gern festhalten. Wie soll das gehen? Die Seifenblase mit einem Marmeladenglas einfangen und den Deckel zu machen? Angeblich geht das – zumindest für einen kleinen Moment. Aber macht uns glücklich, Seifenblasen einzufangen?
Ja, wenn Seifenblasen platzen, holt uns die Realität ein. Ihr Platzen erinnert uns schon nach wenigen Augenblicken wieder an Leid, Zukunftsängste und Sorgen.
Dabei gibt es viele kleine „Seifenblasen-Momente“ im Alltag. Der Sonnenstrahl, der durch das Fenster genau auf den Frühstückstisch fällt, das Rotkehlchen, das nicht wegfliegt, ein nettes Telefonat, ein Spaziergang im Park, ein unverhoffter Brief. Seifenblasen-Momente. Sie machen mein Leben bunter und mein Herz leichter – und sie gehen vorbei.
Es gibt sie auch in den Zeiten, in denen unser Herz traurig und unsere Stimmung beschwert ist. In solchen Augenblicken ist dann Gottes Nähe zu spüren, ganz zart – wie eine Seifenblase. Ich weiß für einen Moment sicher: Gott sieht mich freundlich und liebevoll an. Gott sagt mir: Ich bin da! Und dann huscht mir vielleicht auch ein kleines Lächeln über das Gesicht. Wie beim Anblick einer Seifenblase. Ich spüre: Ich bin nicht allein. Ich kann Vertrauen haben. Auch Gott lässt sich nicht anfassen, und festhalten. Doch er ist da. So wie bei einer Seifenblase, die zerplatzt, die Seifenteilchen in der Luft bleiben.
Das Faszinierende an Seifenblasen ist, dass sich alle Farben des Regenbogens darin spiegeln. Gott selbst hat den Regenbogen an den Himmel gesetzt. Als Hoffnungszeichen. Als eine Art Geheimzeichen zwischen Gott und den Menschen: Dass uns Zukunft schenkt. Der Regenbogen leuchtet dann, wenn alles verregnet und verhangen ist.
Gott hat die Ewigkeit in die Herzen der Menschen gelegt, das ist der Segen, den Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern schenkt. Jeder Mensch ist viel, viel mehr als das, was wir vor Augen haben. Unser Leben ist viel mehr. Und jede Seifenblase macht uns Mut, immer wieder nach dem Schillernden und Bunten Ausschau zu halten, nach dem Segen Gottes – in unserem Leben und in einem anderen Menschen – auch Euch beiden, die wir heute taufen werden: Bewahrt euch die seifenblasen-Träume – es sind die Hoffnungen für die Ewigkeit.
Amen.
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