Seit dem Kirchentag in Düsseldorf 2019, bewegt durch einen Satz im dortigen Schlussgottesdienst: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt“ unterstützt die Kirchengemeinde Aerzen, der Kirchenkreis Hameln-Pyrmont und viele in der Kirchengemeinde das von der Evangelischen Kirche in Deutschland gegründete Bündnis united4rescue.
Das Logo dieser Organisation - ein gefaltetes Papierschiffchen - kam als Idee aus der Aktion, die in Aerzen gestartet wurde: Viele haben Papierschiffchen gefaltet, um die Gründung des Bündnisses zu unterstützen und den Wunsch zu bekräftigen, Schiffe ins Mittelmeer zu schicken: Unabhängig davon, wie wir - jede einzelne und jeder einzelne - uns in der Flüchtlinsgfrage positionieren, eines ist selbstverständlich: Man lässt keinen Menschen ertrinken!
United4Rescue ist das breite Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung. Wir verbinden alle gesellschaftlichen Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen.
Schife im Mittelmeer werden mittelbar uundunmittelbar von vielen von uns unterstützt. Manchmal beobachten wir mit großer Sorge, dass diese Schiffe Menschen aus Nussschalen und vor dem Ertrinken gerettet haben, aber in keinen sicheren Hafen einlaufen dürfen. Deshalb ist es gut zu wissen, dass die Menschen dort auf den Schiffen gut versorgt werden:
„Essen ist mehr als nur Nahrung. Essen hat die Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, Trost zu spenden und vor allem Freude zu bereiten“, sagt Nico. Sie kocht an Bord der SEA-EYE 4 für Crew und Geflüchtete. „Während der Essenszeit kommen die gesamte Crew und alle Geretteten zusammen, um miteinander zu essen; sogar der Kapitän kommt herunter, um zu helfen und mit den Gästen zu sprechen.“
Wenn wir über die Einsätze unserer Bündnisschiffe berichten, geht es meist um die Rettungen. Aber wie geht es den Geretteten an Bord in den Tagen, bis sie an Land gehen können? Es ist eine schwierige Zeit: Die Menschen haben Unvorstellbares erlebt und sind traumatisiert. Oft haben sie Angehörige oder Freund*innen auf der Flucht verloren und wissen nicht, wie das Ankommen in der unbekannten Ferne wird.
Deshalb spielt das Essen an Bord eine wichtige Rolle: Zweimal täglich wird gekocht. Das gibt den Tagen auf See eine Struktur. „Ich kann nicht kontrollieren, ob das Wetter schlecht ist oder das Schiff schaukelt; ich kann nicht kontrollieren, ob und wie die italienischen Behörden uns willkommen heißen“, sagt Nico. „Aber ich kann garantieren, dass jeden Tag zur gleichen Zeit Essen serviert wird. Das gibt allen an Bord, auch der Crew, ein Gefühl von Sicherheit und Normalität in einer ansonsten sehr unsicheren Welt.“
Wir können jetzt nachkochen, was es an Bord der Humanity 1 zu essen gibt:
“Dass wir das Essen selbst und mit viel Liebe zubereiten, trägt sehr zur Stimmung an Deck bei“, sagt auch Inga. Sie kocht auf unserem Bündnisschiff Humanity 1 und hat uns ein Rezept geschickt: Reis mit Kichererbsen, Gemüse und Tomaten-Erdnuss-Sauce. Wir haben das Rezept im Büro von United4Rescue nachgekocht. Lecker! Probiert es selbst aus und lasst es euch schmecken: Hier geht’s zum Rezept. Das ganze Interview mit Inga und Nico kannst Du hier in unserem Logbuch nachlesen.
Vielleicht haben viele in der Gemeinde oder im Kirchenkreis Lust, das nachzukochen: Schickt uns doch ein Bild ans Pfarramt über Email oder WhatsApp ...
(Bilder zur Verfügung gestellt von united4rescue)