Als wir überlegten, was wir Ihnen schenken könnten, fiel mir ein, dass wir Mitte der neuziger Jahre gemeinsam ein Kindergottesdienst fest hier in Ihren Räumen gefeiert haben: Da haben wir die Legende vom Heiligen Bonifatius aufgeführt. Sie wissen schon: die Geschichte, dass der Heilige Bonifatius den fragwürdigen Glauben an die Kraft der germanischen Götter widerlegte, indem er einen für heilig gehaltenen Baum fällte – und nichts Befürchtetes passierte. Nun haben wir heute andere Zeiten, in denen wir eher vom Waldsterben bedroht sind und Baumschutzsatzungen gelten. Da dachte ich, ein Apfelbaum ist ein kleiner Ausgleich für diesen damaligen wirkungsvollen missionarischen Frevel. Ein Apfelbaum ist auch ein Zeichen, das an ein berühmtes, Martin Luther zugesprochenes Wort erinnert: Und wenn die Welt morgen unterginge – und wir haben wahrlich apokalyptische Zeiten – auch wenn die Welt morgen unterginge, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen."
Dechant Stephan Uchtmann (links) von der katholischen Kirchengemeinde hat zusammen mit dem Vorsitzenden des Kirchenvorstands der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Aerzen (Mitte) und Pastor Christof Vetter gemeinsam im Garten vor der katholischen Bonifatiuskirche das Apfelbäumchen - ein sogenannter Augustapfel - gepflanzt, das die lutherische Kirchengemeinde der katholischen Schwestergemeinde zum 60jährigen Baujubiläum der Kirche geschenkt hat.