Sonntag Misericordias Domini, der Sonntag des Guten Hirten - seit Jahren der Sonntag, an dem in der Kirchengemeinde Aerzen konfirmiert wird. 20 der 36 Konfirmanden dieses Jahres hätten heute zu ihrer Taufe "Ja" gesagt, 20 junge Menschen wären von Diakonin Selma Conzendorf und Pastor Christof Vetter eingesegnet worden, in 19 Familien wäre an diesem Sonntag groß gefeiert wurde - das alles wird noch stattfinden, zu einem späteren Termin, aber mit den 20 Konfirmanden denken wir daran: 

Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen,
Voneinander lernen, miteinander umzugehen,
Aufstehen, aufeinander zugehen,
Und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehen,
Viel zu lang schon rumgelegen, viel zu viel schon diskutiert,
Es wird Zeit sich zu bewegen, höchste Zeit das was passiert,
Und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehen,
Jeder hat was einzubringen, diese Vielfalt, wunderbar,
Neue Lieder woll'n wir singen, neue Texte, laut und klaaaar.

Musik: Purple Schulz, Text: Josef Piek und Clemens Bittlinger, gespielt von Martin Winkler, Fotos: privat

Aerzen / Groß Berkel. Die beiden großen Kirchen im Flecken Aerzen werden auch an den kommenden Sonntagen zu den üblichen Gottesdienstzeiten für das „Stille Gebet“ geöffnet sein. Jeweils Sonntag um 10 Uhr stehen die Kirchentüren offen, erklären die beiden Pastoren der Kirchengemeinden in Aerzen und Groß Berkel. „Wir sind dankbar, dieses eingeschränkte Angebot machen zu können und laden alle ein, zum Gebet in die Kirchen zu kommen, so Pastor Simon Pabst. Sein Kollege Christof Vetter ergänzt: „Auch wenn wir die Möglichkeit, Gottesdienst zu feiern schmerzlich vermissen, wollen wir weiterhin die Möglichkeit bieten, in der Kirche zu beten.“ Für die beiden Pastoren ist klar, „sobald es möglich ist, wieder Gottesdiente zu feiern, werden wir – unabhängig davon, wie die Einschränkungen aussehen – ein einladendes Angebot machen.

Christof Vetter / Simon Pabst im April 2020

LEBENSZEICHEN Auferstehung: "Christ ist erstanden" - gespielt an der Orgel der Marienkirche Aerzen von Martin Winkler, Bilder der Ostersteine von Aerzenern gemalt!

 

Aerzen / Groß Berkel / Reher. Die Endlichkeit des menschlichen Lebens hier auf der Erde und die Macht des Todes ist an kaum einem Ort so deutlich spürbar wie auf einem Friedhof. Aus diesem Grund setzen die beiden evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Aerzen und Groß Berkel am Ostersonntag ein Lebenszeichen auf ihren kirchlichen Friedhöfen in Aerzen, Groß Berkel und Reher. An verschiedenen Stellen werden Postkarten mit der Osterbotschaft „Christ ist erstanden. Halleluja.“ ausliegen. „Wir setzen damit ein Zeichen, dass Gottes Macht stärker ist als der Tod“, begründet Pastor Christof Vetter die Aktion, „wir glauben an eine Auferstehung der Toten.“ „Unser Wunsch ist, dass Friedhofsbesucher sich eine Karte mitnehmen und bei sich zu Hause hinstellen“, erklärt Pastor Simon Pabst, „oder sie schreiben jemand einen Ostergruß und senden somit ein Lebenszeichen voller Hoffnung und Trost in die Welt.“

Simon Pabst / Christof Vetter

 

Bunt bemalte Ostersteine sind ab Karfreitag auf den Friedhöfen in Aerzen und in Reher zu finden: Kinder aus der Kirchengemeinde Aerzen, Konfirmandinnen und Konfirmanden, die Pfadfinder der Eversteiner Löwen, die Teamer der Evangelischen Jugend und viele Familien haben seit Aschermittwoch Ostersteine bemalt und diese im Pfarrhaus gesammelt – am Karfreitag werden sie zwischen 14 und 15 Uhr auf den beiden Friedhöfen ausgelegt. Sie sollen dort bis Ostersonntag liegen bleiben: Ab Ostersonntag dürfen Menschen, die auf den Friedhöfen ihre Gräber besuchen, je einen Stein mitnehmen, diesen zu Hause oder bei einem Menschen, der ihnen wichtig ist, als Zeichen der Hoffnung hinlegen und weitergeben.

„Stärker als der Tod“ ist die Botschaft der Hoffnungssteine. Sie erinnern daran, dass der Stein, der nach der Grablegung Jesu vor die Höhle gerollt wurde, am Sonntagmorgen, als die Frauen zum Grab kamen, weggerollt war. Pastor Christof Vetter freut sich über die große Beteiligung vieler Kinder und Erwachsenen, die in den letzten Wochen Steine bemalt haben. „Da sind echte Kunstwerke entstanden“, meint Diakonin Selma Conzendorf, die die eingegangenen Steine durchgeschaut hat.

Christof Vetter, im April 2020

Hinweis für die Redaktionen: Während die Steine verteilt werden, sind die Friedhöfe in Reher und Aerzen für den Besucherverkehr geschlossen. In Aerzen besteht die Möglichkeit für die Veröffentlichung in Printmedien zu fotografieren.

Ostersteine