Bemühungen um Freigabe der "Sea-Watch 4"

Nach dem Tod von mehr als 90 Flüchtlingen, die bei Schiffsunglücken binnen 24 Stunden vor der libyschen Küste ertrunken sind, hat sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, bestürzt über die Situation im Mittelmeer geäußert. „Der Tod so vieler Menschen innerhalb weniger Stunden ist schrecklich. Dem himmelschreienden Leid und sinnlosen Sterben im Mittelmeer muss endlich ein Ende bereitet werden“, schreibt Bedford-Strohm auf seiner Facebook-Seite.

Zuvor hatte sich der EKD-Ratsvorsitzende in einem Video-Treffen mit der italienischen Verkehrsministerin Paola De Micheli für die Freigabe des Rettungsschiffes „Sea-Watch 4 – powered by United4Rescue“ eingesetzt, das derzeit im Hafen von Palermo festgesetzt ist.  In dem Treffen am Donnerstagabend, an dem auch der Generalkommandant der italienischen Küstenwache, Giovanni  Pettorino, sowie der Koordinator des Flüchtlingsprogramms der Föderation der evangelischen Kirchen in Italien, Paolo Naso,teilnahmen, hatte Bedford-Strohm sein Unverständnis darüber ausgedrückt, dass ein Auslaufen des Schiffes trotz der offensichtlichen Notlage auf dem Mittelmeer nicht möglich ist. „Es sind vor allem rechtliche Fragen, die das bisher verhindert haben. Dass sie bisher mehr Gewicht eingeräumt bekommen haben als die humanitäre Dringlichkeit, bedauere ich“, so der Ratsvorsitzende. Zugleich betonte er, dass die konstruktiven Bemühungen um die Freilassung des Schiffes fortgesetzt würden: „Wir werden aber am Ball bleiben, so dass die Sea-Watch 4 wieder das tun kann, wofür sie da ist: Leben retten“, schreibt Bedford-Strohm.

Die „Sea-Watch 4“, die zu Jahresbeginn von dem kirchlich initiierten Bündnis United4Rescue aus Spenden erworben und als Rettungsschiff ausgestattet worden war, liegt seit seiner ersten Rettungsmission, bei der es 353 Migranten aus Seenot gerettet hatte, im Hafen von Palermo fest.

 

 

Ab dem Reformationsgottesdienst am 31. Oktober um 15 Uhr sind in der Marienkirche in Aerzen die Hygieneschutzregeln geändert: Künftig dürfen in einer Bankreihe nur Menschen aus einem Haushalt nebeneinandersitzen. Menschen aus verschiedenen Haushalten sollen zwischen sich mindestens drei Sitzplätze (1,50 Meter) frei lassen. Außerdem darf die Kirche weiterhin nur durch den Haupteingang betreten und durch den Seitenausgang verlassen werden. Die Teilnehmenden an einem Gottesdienst werden gebeten, während des Gottesdienstes die Alltagsmasken auf zu behalten. „Diese neuen Regeln dienen dem Schutz vor Infektionen“, erläutert Pastor Christof Vetter: „Da wir als Kirchengemeinde weiterhin Gottesdienste feiern können, müssen wir besonders aufmerksam und vorsichtig sein.“Grafiken Corona Hinweise 04

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Zum Reformationsgottesdienst lädt die Kirchengemeinde Aerzen am 31. Oktober um 15 Uhr in die Marienkirche in Aerzen ein. Anders als ursprünglich angekündigt, wird in diesem Gottesdienst keine Feier des Heiligen Abendmahls stattfinden. „Wir bedauern dies,“ erklärte Pastor Christof Vetter, aber angesichts der Entwicklung der Pandemie müsse auch im Gottesdienst sichergestellt sein, dass der Abstand eingehalten und Kontakte auf ein nötiges Minimum reduziert werden. „Nichtsdestotrotz feiern wir miteinander, dass wir zur Freiheit befreit sind und die Reformation vor über 500 Jahren als erste große europäische Freiheitsbewegung dies deutlich gemacht hat.“ Musikalisch wird der Gottesdienst von Kirchenmusikdirektor i.R. Martin Winkler gestaltet.

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer, hier im Weserbergland. Manchen mag es in den letzten Tagen gegangen sein wie mir: So ganz im Stillen habe ich gehofft, der Landkreis Hameln-Pyrmont wird wie das berühmte letzte gallische Dorf nicht von dem Virus eingenommen. Dann kamen am Wochenende neue Zahlen und es war klar: Auch wir im Weserbergland haben die erste Hürde gerissen: 35 Infektionen innerhalb von sieben Tagen auf 100.000 Einwohner. Anders ausgedrückt: die Corona-Ampel steht auf gelb! Wir haben in der Zeitung gelesen und im Radio gehört, was dies bedeutet: Möglichst wenig Kontakte nach außen, noch gewissenhafter Abstand halten und außerhalb der Wohnung möglichst immer die Alltagsmaske vor Nase und Mund. Wahrscheinlich werden nun noch mehr Menschen protestieren, wie sehr damit ihre Freiheit eingeschränkt ist. Ja, noch schlimmer: Sie behaupten, sie seien der Grundrechte beraubt.

Am Ende dieser Woche erinnern wir uns, dass Martin Luther vor 503 Jahren mit seinem Thesenanschlag in Wittenberg die erste große Freiheitsbewegung Europas ausgelöst hat: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan.“ So hat er in seiner großen Freiheitsschrift geschrieben, die vor 500 Jahren erschienen ist. Wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen. Doch in der Schrift: „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ steht auch: „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ In dieser Spannung sind Christen zur Freiheit berufen. Freiheit in Verantwortung. Das heißt nichts anderes als in dieser Woche, 500 Jahre später, den Reformationstag zu feiern, indem wir verantwortlich handeln: Abstand halten, Hygieneregeln einhalten, Alltagsmaske tragen und Kontakte auf das Nötige beschränken. So einfach kann Freiheit sein – nicht nur für evangelische Christen.

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Die Inzidenzzahl für den Landkreis Hameln-Pyrmont ist nun auch über 35 Infektionen in den vergangenen sieben Tagen auf 100.000 Einwohnern gestiegen. Deshalb hat der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Aerzen beschlossen, in dieser Woche alle regelmäßigen Veranstaltungen abzusagen: das bedeutet, in dieser Woche findet keine Krabbelgruppe, kein Treffen der evangelischen Jugend, kein Pfadfindertreffen, kein Konfirmandensamstag und auch sonst keine Veranstaltung im Pfarrhaus und im Gemeindehaus statt. Wir nutzen diese Woche, um zu überlegen, wie wir die Räume im Gemeindehaus anders nutzen und damit möglichst viele Angebote machen können, sich trotz dieser Situation zu treffen. Wer dafür Ideen hat, darf sich gern bei uns im Pfarrbüro melden: per Anruf, per WhatsApp, per Mail oder über die Sozialen Netzwerke. Das gottesdienstliche Angebot am Reformationstag bleibt vorerst bestehen, allerdings ohne die geplante Feier des heiligen Abendmahls.

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