00 ukraine 2081cd0e 2

Bei der gemeinsam von den Kirchengemeinden Groß Berkel und Aerzen veranstalteten Friedensgebet am Freitag, 25. Februar, in der Marienkirche wurde eine Kollekte mit 320 Euro gesammelt. Nun haben die Kirchenvorstände beider Kirchengemeinden einmütig entschieden, dies zur Unterstützung für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine dem Gustav-Adolf-Werk in Leipzig zur Verfügung zu stellen. Das Gustav-Adolf-Werk unterstützt seit mehr als 150 Jahren protestantische Minderheitskirchen auch im Osten Europas und hat die nötigen Beziehungen in diese Regionen, damit den Flüchtlingen unmittelbar geholfen werden kann. Wer Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterstützen möchte, kann direkt an das Gustav-Adolf-Werk überwiesen (KD-Bank Dortmund, IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD) oder auch über die Kirchengemeinden.

Mehr Informationen zum Gustav-Adolf-Werk und zum unterstützten Projekt

Titelbild Klimafasten2022 Kate Remmer Unsplash scaled

 

Einen neuen Akzent setzt die Evangelisch-lutherische St. Johannis-Kirchengemeinde Groß Berkel in der Passionszeit, indem sie erstmals einen „Stammtisch Klimafasten“ anbietet. Die Fastenaktion „So viel du brauchst“ läuft schon seit Jahren bundesweit und nimmt Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in den Blick. Für die diesjährige Passionszeit liegt der Schwerpunkt auf dem Umgang mit Lebensmitteln. Ab dem 1. März trifft sich jeden Dienstag der „Stammtisch Klimafasten“ im Gemeindesaal Groß Berkel, An der Kirche 17, Aerzen. Jede Woche wird sich ab 19.30 Uhr Zeit genommen, um sich über einen anderen Aspekt im Umgang mit Lebensmitteln auszutauschen und das eigene Handeln zu überdenken. Ganz konkrete Vorschläge werden dabei unterbreitet. Die Treffen sind so aufgebaut, dass sie auch einzeln besucht werden können. Weitere Informationen zum Klimafasten gibt es unter www.klimafasten.de oder im Groß Berkeler Pfarramt, Telefon 05154-708658. Die Abende finden unter Beachtung der 2-G-Regel statt.

Etwa 500.000 haben in Berlin gegen den kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff des von Putin regieren Russlands auf die Ukraine demonstriert - vielleicht waren auch Menschen aus Aerzen dabei. Doch viele werden so kurzfristig nicht nach Berlin gefahren sein, manche und mancher allerdings in Gedanken dabei. Die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, die westfälische Präses Annette Kurschus hat dort gesprochen und die Stimme für viele evangelische Christinnen und Christen erhoben:

„Das Blut, das in der Ukraine vergossen wird, schreit zum Himmel.“ Mit diesem dringlichen Appell hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, heute auf der zentralen Friedenskundgebung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses in Berlin die russische Regierung zum sofortigen Stopp des Ukrainekrieges aufgefordert.
 
„Was so lange undenkbar schien, ist wirklich geworden. Die Wirklichkeit, die uns jetzt einholt, ist brutal. Ein Land ist über das andere hergefallen“, sagte Kurschus vor tausenden Demonstrantinnen und Demonstranten. „Die verlogene und machtgierige Regierung des einen Landes hat mit blanker Gewalt und gegen alles Recht ihren Soldaten befohlen, ein anderes Land zu überfallen. Das ist ein Verbrechen. Die Menschen in der Ukraine werden bombardiert und beschossen. Sie verteidigen sich, suchen zu Hunderttausenden Schutz in Kellern oder sie flüchten aus dem Land, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten.“
 
Mehr dazu, was die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, bei der großen Friedensdemo in belrin gesgat hat, hier klicken. Die gesamte Rede im Wortlaut findet sich hier.
 
tina hartung IwLY pLic U unsplash 4000x2250 rdax 60
 
 
 

Plakat Aschermittwochsgottesdienst

 

Gott, es gibt Tage,
an denen fühlen wir uns wie Staub,
wie Dreck,

Gott, es gibt Tage,
an denen wir meinen
wir müssten nur ein wenig unser Gesicht in den Wind halten,
um zerstreut zu werden in alle Winkel der Erde – fortgeweht vom kleinsten Hauch 
als hätten wir kein Gewicht.

So wollen und werden wir miteinander beten an diesem ersten Abend der Passionszeit - und mitten im Krieg. Wir beten, damit wir Kraft bekommen, mit Jesus den Weg nach Jerusalem zu gehen. Wir beten um Vergebung für unsere Schuld. Wir beten um Frieden für die Menschen in der Ukraine, aber auch in all den anderen Kriegsgebieten dieser Welt: "We shall overcome".

Der Gottesdienst wird von Pastor Christof Vetter und dem früheren Kirchenkreiskantor Hans Christoph Becker-Foss gestaltet.

Bei Gottesdiensten und Andachten gilt die 3-G-Regel. Willkommen, sind alle, die genesen, vollständig geimpft oder getestet sind. Der Kirchenvorstand weist darauf hin, dass es in Aerzen Stationen gibt, wo kostenfrei ein Antigentest durchgeführt werden kann. Dieser Nachweis wie auch die Nachweise, genesen oder geimpft zu sein, müssen vor Beginn des Gottesdienstes vorgezeigt werden. Im Gottesdienst wird auf Abstand geachtet und auf gemeinsames Singen verzichtet, während der Gottesdienste wird Maske getragen. 

 

 

„Es ist Krieg, die Nachrichten überschlagen sich und die Diplomatie ist gescheitert. Mit Fassungslosigkeit und Angst erleben wir, dass sich das Böse in Europa mit militärischer Gewalt Raum greift. Jeder Krieg ist ein Ausbruch des Bösen. Wie kann mit einem Land umgegangen werden, das sich vom Völkerrecht suspendiert und die Souveränität eines anderen Staates missachtet? Genauer: Wie kann mit Putin und einer Bande von politischen Lakaien umgegangenen werden, die von Bosheit, Enttäuschung und Größenwahn getrieben, den Weltfrieden bedrohen? Die erste Verpflichtung lautet, diejenigen zu schützen, die Opfer dieser Bosheit werden.

Im Gebet sind wir vereint mit all den Menschen, die in der Ukraine um ihr Leben und die Freiheit ihres Landes fürchten müssen.

In der Bibel lesen wir von einer ernüchternden, göttlichen Einsicht am Ende der Sintflut: „Denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Dass Gewalt nicht durch Gewalt zu überwinden ist, wurde damit zum wichtigsten Lernvorgang, von dem die Bibel berichtet. Und es ist zugleich die Einsicht Gottes selbst am Ende der großen Flut. Wir dürfen nicht aufhören, das Böse im Menschen einzudämmen.

Dietrich Bonhoeffer schrieb aus seiner Haft: „Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt.“

 

Schreibtisch