Wenn jemand fragt, was die Kirchengemeinde Aerzen ausmacht, heißt die Antwort manchmal, dass an manchen Tagen zu viel los ist. Am letzten Wochenende im April, am ersten Wochenende nach Ostern mit dem schönen Namen „Quasimodogeniti“ – „wie die neugeborenen Kinder“ – war es wieder einmal so.
Es war wieder viel los … und das geht nur, weil viele, sehr viele aus der Gemeinde sich engagieren: Aufbau im Strandläufernest bei Hörnum auf Sylt, Ostergottesdienst in ukrainischer Sprache, Willkommenstreffen für die Gäste aus der Ukraine, Konfirmand*innenabendmahl mit Taufe und Konfirmation...
Auf Sylt bei Hörnum
Einige aus der Kirchengemeinde waren an diesem Wochenende auf Sylt: Nicht um die ersten Sonnenstrahlen über der Deutschen liebsten Urlaubsinsel zu genießen, sondern um das Strandläufernest aufzubauen: Die Zelte für die Freizeiten im Sommer, die Betten in den Zelten und all das, was gebraucht wird, um im Sommer 14 Tage im Strandläufernest mit über 90 Jugendlichen aus dem Weserbergland eine tolle Zeit zu verbringen.
Vielen Dank an alle, die mit nach Hörnum gefahren sind, um dort aufzubauen – wir freuen uns auf die Freizeit im Strandläufernest, die ohne Euch nicht möglich wäre.
Am Samstag morgen in und vor der Marienkirche
Eine Woche nach unserem Osterfest ist Ostern für all die Menschen, die aus der Ukraine zu uns nach Aerzen und in den Kirchenkreis Hameln-Pyrmont gekommen sind. Der Kirchenvorstand und das Pfarrbüro fühlten sich herausgefordert: Wie ermöglichen wir trotz der hohen Sprachbarrieren, dass Menschen, die aus der Ukraine zu uns gekommen sind, ihr Ostern feiern können und manche ihrer Traditionen erleben. Mit Pfarrer Roman Maksymtsiv von der Ukrainer-Seelsorge des Bistums Hildesheim in Hannover war ein Geistlicher gefunden, der am Samstag einen Gottesdienst mit Abendmahl und Segnung der mitgebrachten Osterkörbe feierte. Eine Mutter schrieb später, wie begeistert ihre Kinder waren, als sie hörten, dass Pfarrer Roman den Gottesdienst auf ukrainisch zelebrierte: „sie waren total sprachlos und sagten, er redet ja in unserer Sprache“.
Vielen Dank all denen, die diesen Gottesdienst möglich gemacht haben: Pfarrer Roman, seinem Kantor, den Menschen, die im Vorfeld Einladungen übersetzt und weiter verteilt haben, die an der Bushaltestelle in der Osterstraße gewartet haben, um den Gästen den Weg zu zeigen und sie zu begrüßen, die in der Kirche plätze gezeigt haben, die fotografiert haben, die für andere Medien berichtet haben – euch allen vielen Dank.
Danach im Gemeindehaus und im Pfarrgarten
Nach der guten alten Regel, dass es Schwester Seele nur gut geht, wenn auch Bruder Leib sich wohl fühlt, wurde die ukrainischen Gäste nach dem Gottesdienst auf einen Teller Suppe, auf eine Tasse Kaffee und auf ein Stück Kuchen ins Gemeindehaus eingeladen. Dort konnten sie auch erfahren, was in den kommenden Wochen in Aerzen für die Gäste aus der Ukraine angeboten wird: ein Frauentreff in der Domänenburg, ein Sprachkurs in der Hummetal-Schule, eine Krabbelgruppe voraussichtlich im Gemeindehaus. Marta Marie Sander, die beim Flecken Aerzen für die Begrüßung der Flüchtlinge zuständig ist, konnte in vielen Gesprächen Auskunft geben. Bürgermeister Andreas Wittrock und Schulleiterin Anja Grabbe kamen mit vielen Ukrainerinnen ins Gespräch, genauso Pastorin Dagmar Knackstedt-Riesener, Diakonin Selma Conzendorf und Pastor Christof Vetter.
Das alles wäre nicht möglich gewesen, ohne das Engagement vieler und ihnen gilt unser Dank: den Mitarbeiterinnen im Bürgermeisterbüro und im Pfarrbüro, derjenigen die sich ab 2015 für Flüchtlinge aus Syrien eingesetzt haben und jetzt selbstverständlich wieder mit dabei, manchen Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie der Aerzener Brot und Kuchen GmbH für den tollen Kuchen. Dank auch den vielen, die einfach da waren, und mit den Gästen gesprochen, Erfahrungen ausgetauscht und mit den Kindern gespielt haben. Und Dank für alle, die übersetzt und gedolmetscht haben...
Quasimodogeniti: Wir konfirmieren
Für dieses Wochenende war schon seit langem geplant, am Samstagabend eine Konfirmandin zu taufen sowie mit zwanzig Konfirmandinnen und Konfirmanden und ihren Eltern, Geschwister, Pat*innen und Großeltern Abendmahl zu feiern.
sowie dann mit Hunderten die Konfirmation feiern von Lena, Cheyenne, Justin, Leandro, Clara, Mira, Lena, Ciara, Dalisha, Soraya-Fabienne, Leon, Kimi, Jelko, Nicolay, Johanna, Lia-Jolyne, Alina, Serany-Chayenne, Hendrik und Luca. Sie haben Ja zu ihrer Taufe gesagt und wurden vor dem Altar der Marienkirche eingesegnet.
Unser Dank gilt nicht nur den zwanzig begeisterten Jugendlichen, sondern den Müttern aller Konfirmand*innen für den wunderbaren Schmuck an Türen, Kirchenbänken und den großen Fisch mit allen Namen, dem Pfarrbüro für das Drucken und Falten der Programme, Martin Winkler für die musikalische Gestaltung, den Mitgliedern des Kirchenvorstands, der Evangelischen Jugend Aerzen und den Eversteiner Löwen (VCP) für alle Unterstützung und Mitwirken in den Gottesdiensten sowie alle die beim Küstern unterstützt haben – Eure Unterstützung war überwältigend.