Ostern 2022

 

Gedanken zu Ostern:

Am Ende bleibt Entsetzen.
Drei Frauen gehen hinaus.
Sie fliehen vom Grab,
fliehen vor dem Engel,
fliehen mit Zittern und Entsetzen.

Der Jubel bleibt aus.
Dieses Mal verfängt die Botschaft nicht.
Der Evangelist Markus erzählt in diesem Jahr:
Entsetzen.

Am Ende bleibt Entsetzen.

Dabei sehnen wir uns so
nach einem fröhlichen Fest
und gemeinsamen Lachen.

Doch dieses Mal: Nur Entsetzen.
Die Frauen kommen mit Entsetzen zum Grab,
die Frauen entsetzen sich, als sie den Engel sehen,
die Frauen fliehen mit Entsetzen.
„Entsetzen“, am Anfang, in der Mitte, am Ende.
Es bleibt Entsetzen.

Ändert sich denn gar nichts durch Ostern?
Gehen wir alle wieder,
wie wir gekommen sind?
Es ist wie immer:
Wer drei Tage zuvor einen lieben Menschen begraben hat,
klatscht Ostern nicht plötzlich in die Hände,
jubelt nicht laut und lacht nicht schallend.

Die Inzidenzzahlen bleiben von Ostern unbeeindruckt stabil hoch.
Der mörderische Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende,
Ostern hin oder her.
Soziale Lebenswelten bei uns driften weiter unaufhaltsam auseinander.
Morgen ist alles wieder,
so wie es letzte Woche war.
Alles wieder im alten Trott?

Oder doch nicht?

Der Stein weggewälzt.
Ein Engel spricht.
Der, der so jämmerlich gestorben ist,
der, der tot war, 
ist nicht mehr tot.

Das alte Weltbild steht auf dem Kopf.
Die Frauen sind entsetzt. 
Entsetzen kommt von „entsitzen“
und meint „vom Sitzen entfernen“,
von dem Platz, auf dem wir immer sind.

Die Frauen werden von ihren gewohnten Plätzen geschubst,
aus ihren bitteren Lebenswahrheiten gestoßen;
Lebenswahrheiten, die schon immer gegolten haben;
Lebenswahrheiten, die das Kreuz auf Golgatha noch einmal aufgerichtet hat,
Lebenswahrheiten, die die russische Soldateska in der Ukraine gerade unterstreicht,
und all die Kriege im Jemen, in Mali, in Syrien und an so vielen Orten der Welt.

Unser Entsetzen:
Was ist noch wahr, wenn nicht der Tod,
sondern Gott das letzte Wort hat?

Ostern schubst uns von unseren Sitzen.
Es pflanzt in uns einen rebellischen,
einen protestantischen,
einen österlichen Zweifel ein.
Der kratzt an unserer Unbeweglichkeit,
an unserem lethargischen Egoismus,
er ist respektlos gegenüber allen Weisheiten,
die schon immer gegolten haben.
Er ist quicklebendig.

Ein kurzer Satz schubst Mächte und Gewalten vom Sockel:
„Er ist auferstanden.“
Gott hat die Macht.
Gott ent-setzt. 
Gott packt uns an der Hand.
Gott bringt uns ins Stehen.
Auferstehen.

 

 

Plakat Karwoche 2022 1

 

In der Karwoche bedenken wir als Christinnen und Christen das Leiden und Sterben Jesu. Deshalb lädt in diesem Jahr unsere Kirchengemeinde zu „#hoffnungswege durch die Karwoche“ ein:

  • Von Montag bis Mittwoch treffen wir uns für eine halbe Stunde zu einer stillen Zeit mit biblischen Texten, eigenen Gedanken und Gebeten im Altarraum unserer Marienkirche: montags bis mittwochs immer um 18:30 Uhr.
  • Am Gründonnerstag erinnern wir an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern um 18:30 Uhr beim Tischabendmahl im Dorfgemeinschaftshaus in Grießem.
  • Zum Karfreitagsgottesdienst sind alle am Karfreitag um 10 Uhr hier in die Marienkirche eingeladen.
  • Zur Sterbestunde Jesu am Karfreitag um 15 Uhr beten wir still im Altarraum der Marienkirche.
  • Am Karsamstag gedenken wir bei einer Andacht um 16 Uhr des toten Jesu und aller Verstorbenen auf dem Friedhof Aerzen.

Ostereier

In diesem Jahr feiern die Kirchengemeinde Aerzen ihren Osternachtsgottesdienst wieder in der Marienkirche und mit anschließendem Osterfrühstück. Der Osternachtsgottesdienst beginnt am 17. April im Morgengrauen um 6 Uhr vor der Kirche. Zum anschließenden Osterfrühstück im Gemeindehaus bittet die Kirchengemeinde um Anmeldung bis Mittwoch, 13. April – telefonisch im Pfarrbüro (05154-3473) oder per mail pfarrbuero@kirche-aerzen.de .

Bei Gottesdiensten in der Kirchengemeinde Aerzen sind ab sofort alle gebeten, freiwillig Masken zu tragen und selbstständig auf Abstand zu achten. Ab der Osternachtsfeier wird im Gottesdienst wieder gesungen. Beim Osterfrühstück gilt die 3-G-Regel: genesen, geimpft oder getestet.

 

Ostermarsch neu A5

„Die Waffen nieder“ fordern Ostermarschierer*innen  

Ein unüberhörbares und unübersehbares Zeichen für Frieden in Europa soll der Ostermarsch in Hameln werden. Darauf haben sich Gruppen, Parteien, und Organisationen verständigt und laden am Samstag, 16. April, um 11 Uhr zum Ostermarsch in Hameln ein. Gerade zum Osterfest wollen die Ostermarschierer*innen zeigen, dass Frieden nur ohne Gewalt entstehen kann. Dieser Friede wird bestehen, wenn die Waffen schweigen. Ziel ist ein friedliches Europa, in dem die Menschen unterschiedlicher Nationen, Kulturen und Religionen sich frei und voller Respekt begegnen. Um dafür ein Zeichen zu setzen, treffen sich die Teilnehmenden des Ostermarsches auf dem Europaplatz an der Weserpromenade. Eine Kundgebung und Musik für den Frieden in der Ukraine und überall auf der Welt findet auf der Hochzeitshausterrasse statt. Bei der Kundgebung werden außer Landesbischof Ralf Meister auch junge Menschen von fridays for future und der Gewerkschaftsjugend sowie Oberbürgermeister Claudio Griese sprechen.

Die Kirchengemeinde Aerzen ruft mit vielen anderen Kirchengemeinden aus dem Kirchenkreis Hameln-Pyrmont und dem Kirchenkreis Hameln-Pyrmont sowie der Evangelischen Jugend Aerzen und dem Evangelischen Jugenddienst Hameln-Pyrmont zum Ostermarsch auf.

Ostermarsch neu A5 Rückseite

Der Aufruf lautet:

  • Wir verurteilen den Angriffskrieg von Wladimir Putin und seinen Anhängern gegen die Ukraine scharf.
  • Wir fordern das Ende der militärischen Eskalation und den vollständigen Rückzug der russischen Armee aus der Ukraine.
  • Wir fordern Russland auf, die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine umgehend anzuerkennen und zu achten.
  • Wir fordern die Einhaltung internationaler Friedens- und Abrüstungsverträge.
  • Wir stellen uns gegen die Militarisierung von Gesellschaften und Gewalt als Konfliktlösungsmittel.
  • Wir erwarten Friedensanstrengungen in der ganzen Welt.
  • Wir sind solidarisch über alle Grenzen hinweg.
  • Wir setzen uns ein für Demokratie, Humanität und Respekt.