Die evangelischen Kirchengemeinden in Aerzen und Groß Berkel laden am Freitag, 25. Februar, um 18 Uhr gemeinsam zu einem Friedensgebet in die Marienkirche in Aerzen ein. In der Kirchengemeinde Hemeringen-Lachem beginnt auch um 18 Uhr mit dem Läuten der Glocken ein Friedensgebet in der Hemeringer Kirche. 

Angesichts der Angriffe russischer Streitkräfte auf die Ukraine zeigen die Kirchengemeinden mit dem gemeinsamen Friedensgebet und dem Läuten der Glocken ihre Solidarität mit den von Kriegshandlungen betroffenen und bedrohten Menschen. Für alle, die angesichts der schrecklichen Nachrichten Trost suchen, sei dieses Friedensgebet ein Ort der Begegnung verbunden mit der Hoffnung, in aller Sprachlosigkeiten Worte zu finden. „Im Gebet sind wir verbunden mit vielen Christinnen und Christen in Niedersachsen, deutschlandweit und auch weltweit,“ wissen die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden. 

220225 Friedensgebet

Bei Gottesdiensten und Andachten gilt die 3-G-Regel. Willkommen, sind alle, die genesen, vollständig geimpft oder getestet sind. Der Kirchenvorstand weist darauf hin, dass es in Aerzen Stationen gibt, wo kostenfrei ein Antigentest durchgeführt werden kann. Dieser Nachweis wie auch die Nachweise, genesen oder geimpft zu sein, müssen vor Beginn des Gottesdienstes vorgezeigt werden. Im Gottesdienst wird auf Abstand geachtet und auf gemeinsames Singen verzichtet, während der Gottesdienste wird Maske getragen. 

 

 

Gott.
Dein Frieden ist höher.
Höher als Macht und Hass und alles, was verletzt.
Deine Liebe ist größer.
Größer als Grenzen und Konflikte und alles, was trennt.
Ach, Gott.
Was kann ich tun?
Ich balle Fäuste in ohnmächtiger Wut. Du nimmst meine Fäuste in die Hand.
Meine Augen füllen sich mit Tränen. Du sagst: Lehn Dich an mich in Deiner Angst.
Ich bitte Dich um Frieden.
Um Deinen Shalom.
Ich bitte Dich für die in Angst um ihr Leben, um die an Grenzen und in den Krisengebieten.
Ich bitte Dich für die in Verantwortung.
Ich bitte Dich um Vernunft und Liebe, die leiten.
Ich bitte Dich um Frieden.
Um Deinen Shalom.
Gott.
Meine Hoffnung ist unbeirrbar.
Auf Dich und Deinen Frieden.
Dieser Frieden soll in den Herzen wohnen und herrschen auf dieser Deiner Welt.
Das ist meine Sehnsucht.
Meine Hoffnung ist unbeirrbar.
Meine Hoffnung auf Deine Liebe.
Diese Liebe soll in mir wohnen und in dem neben mir und in allen Menschen.
Diese Liebe soll unsere Taten lenken.
Bitte.
Amen
 
(Dank an Pastorin Elisabeth Rabe-Winnen für diese Worte und dieses Gebet)
 
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Einen Bittgottesdienst für den Frieden in Europa feiert die Kirchengemeinde Aerzen am kommenden Sonntag. Über dem Gottesdienst um 10 Uhr in der Marienkirche stehe die Botschaft der ersten Ökumenischen Versammlung 1948: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. Diese Forderung 30 Jahre nach dem Ende des ersten und drei Jahre nach dem zweiten Weltkrieg müsse auch in diesen unruhigen Zeiten gelten. Im Gottesdienst, den Pastor Christof Vetter gestaltet, werden Texte von Christen aus der Ukraine und aus Russland gelesen und darum gebetet, dass die verzweifelten Versuche, den Konflikt politisch zu lösen, gelingen möge.

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Der evangelische Friedensbeauftragte Friedrich Kramer hat die Beteiligten am Russland-Ukraine-Konflikt aufgefordert, einen Weg zum Frieden zu finden und von einer Politik der Drohungen und Machtdemonstrationen wegzukommen. "Es muss jetzt alles dafür getan werden, dass der Konflikt nicht weiter eskaliert, sondern dass sich die Lage entspannt", erklärte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstagabend in Bonn. Die Kirxhengemeinden in Deutschland hat der Landesbischof aus Mitteldeutschland zu Friedensgebeten aufgerufen: Zum Nachlesen hier klicken: "Alles für Entspannung in Ukraine-Streit tun".

Bei Gottesdiensten gilt die 3-G-Regel. Willkommen, sind alle, die genesen, vollständig geimpft oder getestet sind. Der Kirchenvorstand weist darauf hin, dass es in Aerzen Stationen gibt, wo kostenfrei ein Antigentest durchgeführt werden kann. Dieser Nachweis wie auch die Nachweise, genesen oder geimpft zu sein, müssen vor Beginn des Gottesdienstes vorgezeigt werden. Im Gottesdienst wird auf Abstand geachtet und auf gemeinsames Singen verzichtet, während der Gottesdienste wird Maske getragen.

 

 

Am Sonntag Septuagesimä, am 13. Februar feiern wir in Aerzen - wie an vielen anderen Orten - Kirchentagssonntag.

Der Gottesdienst ist ein erster Schritt auf dem Weg nach Nürnberg zum Kirchentag 2023 in Nürnberg unter dem Motto "Jetzt ist die Zeit". Der für den Nürneberger Kirchentag gewählte Kirchentagspräsident und ehemalige Bundesminister Thomas des Maiziére schreibt dazu:

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Jetzt ist die Zeit

Am 13. Februar ist Kirchentagssonntag. Er soll auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg einstimmen. Wie die Losung den Kirchentag 2023 inhaltlich prägen kann, kommentiert der Kirchentagspräsident

Von Thomas de Maizière

Man sagt, jede Generation habe die Gewissheit, in einer besonderen Zeit zu leben – gerade im Hinblick auf Krisen, Wandel und Abbrüche. Vor diesem Hintergrund könnte man es als anmaßend ansehen, wenn sich der Kirchentag 2023 in Nürnberg unter die Losung „Jetzt ist die Zeit“ stellt. Ist das wieder nur eine aktionistische Momentaufnahme? Ist nicht immer die Zeit? „Alles hat seine Zeit“ – das kennen wir doch.  Unsere Antwort ist: Nein. Bei der Auswahl der Losung konnte von blindem Aktionismus keine Rede sein. Es ist weder ein Fünfvorzwölf noch ein Fünfnachzwölf-Kirchentag geplant. 

Und trotzdem erleben viele die aktuelle Situation in Deutschland und der Welt als Zäsur. Die Corona-Pandemie seit zwei Jahren ist einer der Gründe. Sie rückt die Frage nach dem Verhältnis von individueller Freiheit und Solidarität so stark in den Fokus wie lange nicht mehr. Die Pandemie scheint sogar an den Fundamenten unserer Demokratie zu rütteln. 

Kirchen verlieren Relevanz

Diese Erschütterung spürt man nicht nur in Deutschland und nicht erst seit der Pandemie. Das weltweite Erstarken populistischer, antidemokratischer und autokratischer Führungsstile und Haltungen lässt befürchten, dass die Demokratie nicht mehr so unumstritten ist wie bisher. Das globale Machtgefüge verschiebt sich 30 Jahre nach dem Ende des ­Kalten Krieges, was Deutschland und die EU vor erhebliche sicherheits­politische Herausforderungen stellt. Der für eine Demokratie wesentliche Pluralismus verkommt mehr und mehr zu einem Meinungsegoismus, bei dem nur der eigenen Lebenswirklichkeit Geltung verliehen werden soll. Die Vertrauenskrise öffentlicher Institutionen setzt sich fort. 

Besonders betroffen davon sind die Kirchen, die Umfragen zufolge inzwischen auf dem letzten Platz rangieren, wenn nach der Vertrauenswürdigkeit von gesellschaftlichen Akteuren gefragt wird. Der damit einhergehende Mitgliederschwund und Relevanzverlust macht eine Neubestimmung des Staat-Kirchen-Verhältnisses für viele unumgänglich. Und braucht es nicht eine neue Theologie der Krise, um Lebenswirklichkeit und Glaubenserfahrungen vieler Menschen besser zu verknüpfen?

Noch ein Punkt: Mit einem überlasteten Gesundheitssystem und der existenziellen Bedrohung ganzer Berufsgruppen hat die Pandemie auch die Frage nach sozialer Gerechtigkeit neu entfacht. Und während sich einige nach vergangenen, angeblich besseren Zeiten sehnen, bangt eine ganze Generation um ihre Zukunft. Die ökologische Krise wird das zentrale Thema der nächsten Jahrzehnte bleiben. Erhebliche Kraftanstrengungen sind nötig, um das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten zu sichern. 

Zeit zu reden, zuzuhören und zu handeln

Jetzt ist die Zeit, über all das nicht nur zu reden. Jetzt ist die Zeit, in der wir all dies gemeinsam angehen müssen. Dazu gehört es, zuallererst die Vielfalt von Positionen und Perspektiven wahr- und ernst zu nehmen. Erst dann sind gemeinsame Schritte möglich, auch die Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen. Und deshalb wird es eine der Hauptauf­gaben des nächsten Kirchentages sein, verschiedene Erfahrungen, Meinungen und Lösungsansätze sichtbar zu machen und miteinander ins Gespräch zu bringen. 

Dabei soll und muss es  kontrovers zugehen, aber sachkundig, respektvoll und wertschätzend. Der Kirchentag will keine Meinungsblase sein, sondern eine Plattform zur kirchlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Das erfordert Mut – um für die eigene Position zu streiten, aber auch um den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. Und es erfordert die Gelassenheit gemeinsam Kultur zu erleben, zu singen, zu beten und zu feiern. Dafür muss immer die Zeit sein.

Der Kontext des in der Losung verkürzt dargestellten Jesuswortes aus Markus 1,15 ermutigt in jedem Fall. Es stellt allen Zukunftsfragen, Verunsicherungen und Aufbrüchen die Hoffnung auf das  Reich Gottes gegenüber. Wir als Christen können optimistisch sein. Der damit verbundene Aufruf zur Umkehr geht über Zeitansagen in Politik, Gesellschaft und Kirchen weit hinaus. Die Losung „Jetzt ist die Zeit“  verweist  auf den Rahmen, der allem menschlichen Denken und Handeln gegeben ist. Wir wirken in der Zeit, in unserer Zeit. Die Zeit selbst aber liegt in Gottes Hand. Dies  verändert die Blickrichtung und ermöglicht es, uns auf dem Kirchentag als Schwestern und Brüder zu begegnen. Dass dies möglich ist, ist unsere ganz besondere christliche Zeitansage.

Thomas de Maizière ist ehemaliger Bundes­minister und Präsident des Evangelischen ­Kirchentages 2023 in Nürnberg.

 

Seit zwei Jahren beherrscht ein kleines Virus das Leben: Veranstaltungen werden abgesagt, junge Menschen erleben manches anders und für viele Ältere werden Möglichkeiten, sich zu treffen, verhindert. Laura Brand, Studentin aus Aerzen und Teamerin der Evangelischen Jugend Aerzen, hat im Silvestergottesdienst ihre Meinung dazu und die Aufforderung an alle, sich impfen zu lassen, in einem Slam vorgetragen.

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