Aerzen / Groß Berkel. Die beiden großen Kirchen im Flecken Aerzen werden auch an den kommenden Sonntagen zu den üblichen Gottesdienstzeiten für das „Stille Gebet“ geöffnet sein. Jeweils Sonntag um 10 Uhr stehen die Kirchentüren offen, erklären die beiden Pastoren der Kirchengemeinden in Aerzen und Groß Berkel. „Wir sind dankbar, dieses eingeschränkte Angebot machen zu können und laden alle ein, zum Gebet in die Kirchen zu kommen, so Pastor Simon Pabst. Sein Kollege Christof Vetter ergänzt: „Auch wenn wir die Möglichkeit, Gottesdienst zu feiern schmerzlich vermissen, wollen wir weiterhin die Möglichkeit bieten, in der Kirche zu beten.“ Für die beiden Pastoren ist klar, „sobald es möglich ist, wieder Gottesdiente zu feiern, werden wir – unabhängig davon, wie die Einschränkungen aussehen – ein einladendes Angebot machen.

Christof Vetter / Simon Pabst im April 2020

LEBENSZEICHEN Auferstehung: "Christ ist erstanden" - gespielt an der Orgel der Marienkirche Aerzen von Martin Winkler, Bilder der Ostersteine von Aerzenern gemalt!

 

Aerzen / Groß Berkel / Reher. Die Endlichkeit des menschlichen Lebens hier auf der Erde und die Macht des Todes ist an kaum einem Ort so deutlich spürbar wie auf einem Friedhof. Aus diesem Grund setzen die beiden evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Aerzen und Groß Berkel am Ostersonntag ein Lebenszeichen auf ihren kirchlichen Friedhöfen in Aerzen, Groß Berkel und Reher. An verschiedenen Stellen werden Postkarten mit der Osterbotschaft „Christ ist erstanden. Halleluja.“ ausliegen. „Wir setzen damit ein Zeichen, dass Gottes Macht stärker ist als der Tod“, begründet Pastor Christof Vetter die Aktion, „wir glauben an eine Auferstehung der Toten.“ „Unser Wunsch ist, dass Friedhofsbesucher sich eine Karte mitnehmen und bei sich zu Hause hinstellen“, erklärt Pastor Simon Pabst, „oder sie schreiben jemand einen Ostergruß und senden somit ein Lebenszeichen voller Hoffnung und Trost in die Welt.“

Simon Pabst / Christof Vetter

 

Bunt bemalte Ostersteine sind ab Karfreitag auf den Friedhöfen in Aerzen und in Reher zu finden: Kinder aus der Kirchengemeinde Aerzen, Konfirmandinnen und Konfirmanden, die Pfadfinder der Eversteiner Löwen, die Teamer der Evangelischen Jugend und viele Familien haben seit Aschermittwoch Ostersteine bemalt und diese im Pfarrhaus gesammelt – am Karfreitag werden sie zwischen 14 und 15 Uhr auf den beiden Friedhöfen ausgelegt. Sie sollen dort bis Ostersonntag liegen bleiben: Ab Ostersonntag dürfen Menschen, die auf den Friedhöfen ihre Gräber besuchen, je einen Stein mitnehmen, diesen zu Hause oder bei einem Menschen, der ihnen wichtig ist, als Zeichen der Hoffnung hinlegen und weitergeben.

„Stärker als der Tod“ ist die Botschaft der Hoffnungssteine. Sie erinnern daran, dass der Stein, der nach der Grablegung Jesu vor die Höhle gerollt wurde, am Sonntagmorgen, als die Frauen zum Grab kamen, weggerollt war. Pastor Christof Vetter freut sich über die große Beteiligung vieler Kinder und Erwachsenen, die in den letzten Wochen Steine bemalt haben. „Da sind echte Kunstwerke entstanden“, meint Diakonin Selma Conzendorf, die die eingegangenen Steine durchgeschaut hat.

Christof Vetter, im April 2020

Hinweis für die Redaktionen: Während die Steine verteilt werden, sind die Friedhöfe in Reher und Aerzen für den Besucherverkehr geschlossen. In Aerzen besteht die Möglichkeit für die Veröffentlichung in Printmedien zu fotografieren.

Ostersteine

  

Die Kirchengemeinden in Groß Berkel und Aerzen bieten einen neuen Service: Alle, die zur Zeit zu Hause bleiben und nur für kurze Spaziergänge nach draußen gehen, können ab Donnerstag, 10 Uhr, bei der Marienkirche in Aerzen und auf dem Pfarrhof in Groß Berkel, Gebete von der Wäscheleine pflücken. „Viele vermissen Möglichkeiten gemeinsam zu beten,“ weiß Pastor Pabst von St.-Johannis-Kirchengemeinde in Groß Berkel. „Wir wollen als Kirchengemeinden das Gefühl vermitteln, gemeinsam zu beten.“ Pastor Christof Vetter erinnert: „Alle sind aufgefordert, an die frische Luft zu gehen, ohne mit anderen Kontakt zu bekommen.“ Die Gebete auf der Wäscheleine seien, so sind sich die beiden einig, eine Möglichkeit, kontaktlos miteinander zu beten: Das Gebet von der Wäscheleine pflücken und mit nach Hause nehmen. Sie sind überzeugt, dass das miteinander verbundene Gebet hilft, aneinander zu denken.

Deshalb gibt es auch das Angebot eigene Gebete abzugeben: Bei den Wäscheleinen auf dem Pfarrhof in Groß Berkel und bei der Marienkirche in Aerzen steht jeweils ein Reisekoffer. Da können Gebete und Gebetsanliegen eingeworfen werden – die beiden Pastoren versprechen, dass diese Gebete und Gebetsanliegen von ihnen in den Kirchen laut gebetet werden und sicher viele davon auch in die immer wieder neu formulierten Gebete auf der Wäscheleine einfließen.

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