220127 Shoa Gedenken

 

Um der Verfolgung und der systematischen Vernichtung jüdischer Menschen wie auch der Verfolgung vieler Minderheiten zu gedenken, kommen Menschen am 27. Januar zusammen: An diesem Tag wurde 1945 das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Auschwitz ist zum Synonym geworden für die Vernichtung der europäischen Juden – die sogenannte Endlösung wurde in diesen Tagen vor 80 Jahren bei der Wannsee-Konferenz beschlossen.

77 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz ist die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus weiter wach. Diese Erinnerung an das, was war, ist immer auch die Bitte um Frieden für die Gegenwart und die Zukunft. Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Aerzen lädt am Holocaustgedenktag um 18:30 Uhr zu einer Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof Aerzen am Reherweg (gegenüber der Tankstelle) ein. 

Die Teilnehmenden bei Open-Air Gottesdienste in Aerzen sind gebeten, auf die nötigen Abstände zu achten und entsprechende Masken zu tragen. Auf gemeinsames Singen wird verzichtet. Alle Teilnehmenden unter Berücksichtigung des Datenschutzes erfasst. Teilnehmende werden gebeten, Taschenlampen oder andere Lichter, aber keine Fackeln mitzubringen.

 

 

WhatsApp Image 2022 01 09 at 13.18.37 2

Die Ausstellung in der Aerzener Marienkirche mit Krippen aus aller Welt und unterschiedlichen Botschaften ist bis Anfang Februar am Mittwochnachmittag und Freitags, wenn Markt ist, geöffnet... Überraschendes ist immer zu entdecken, so etwas bei der Krippe links oben im Bild: in der griechischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte geht es auch um die Frage, was es bedeutet, wenn beim Kartenspiel unterm Tisch betrogen wird - Pastor Christof Vetter hat sich dazu Gedanken gemacht

 

WhatsApp Image 2022 01 14 at 20.13.13

Zu viert sitzen Männer an einem Tisch und spielen miteinander Karten. Das ist nichts Besonderes, wenn dieser Tisch nicht zu einer der Weihnachtskrippen gehören würde, die in der Aerzener Marienkirche ausgestellt werden: Eine griechische Krippe und die vier Kartenspieler sind gekleidet wie griechisch-orthodoxe Geistliche. Das Erstaunen bei denen, die die Krippe betrachten ist groß. Manche fragen: Ist in der Kirche Kartenspielen nicht verboten? Tatsächlich gab es Zeiten, in denen die Kirche die Nachricht verbreitet hat, dass Christen Kartenspielen verboten sei. Biblisch lässt sich dieses Verbot nicht begründen. Im Glauben wird allerdings davor gewarnt, das persönliche Glück und die eigene Zukunft von Karten und Spielen abhängig zu machen – das hat, dessen sind wir uns sicher – noch keinem geholfen.

Wer die kartenspielenden Mönche in der griechischen Krippe genauer betrachtet, wird noch etwas anderes entdecken: Da schieben zwei der Mitspieler heimlich Karten unter dem Tisch hin und her. Auch wenn nicht zu erkennen ist, welches Kartenspiel an dem Tisch gespielt wird, ein Kartenspiel, bei dem Karten unter dem Tisch heimlich weitergegeben werden, gibt es nicht: Da betrügen zwei Mitspieler und das in einer Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Gewagt. Und genau richtig: Zur Krippe, zu dem der in dieser Nacht in Bethlehem geboren ist, dürfen alle kommen: die aus der Gesellschaft ausgeschlossenen Hirten von den Feldner und die reichen und weisen Männer aus dem Morgenland, später dann die Kranken und körperlich Beeinträchtigten – die Blinden, Lahme, Aussätzigen – und die betrügerischen Zöllner wie auch die hinterrücks fragenden Schriftgelehrten, warum also nicht auch Kartenspieler, die mit faulen Tricks versuchen das Glück zu erzwingen?

All diese Vielfalt lässt sich in dieser und in anderen Krippen erkennen, die noch bis Anfang Februar mittwochs, freitags und sonntags in der Aerzener Marienkirche zu besichtigen sind. Es gibt noch viel mehr zu entdecken als kartenspielende Mönche – einfach mal vorbeischauen, meint Pastor Christof Vetter aus Aerzen.

WhatsApp Image 2022 01 09 at 15.39.14

Noch viel mehr Bilder von der Krippenausstellung haben Silvia Mustert udn selma Conzendorf hier zusammengestellt...

Aber noch besser ist es, sie selbst anzuschauen:

Ausstellung geöffnet bis einschl. 6. Februar:

  • Sonntags nach dem Gottesdienst
  • Mittwochs von 15 Uhr bis 18 Uhr
  • Freitags, wenn vor der Kirche Markt ist

Weitere Termine für Gruppen und Schulklassen können vereinbart werden.