Adventskranz 2021

 

"Adevent, Advent, die erste Kerze brennt" - so erklang es auch im Gottesdienst am Sonntag in der Marienkirche. Auch wenn nicht gemeinsam gesungen wurde. Kirchenmusiker Martin Winkler entlockte der Orgel in der Marienkirche adventliche Töne. Die erste Kerze am Adventskranz in der Marienkirche entzündete Konfirmandin Pia. Zusammen mit ihrer Mitkonfirmandin Nele, Kindern aus dem Kindergottesdienst, Kirchenvorsteherin Steffi probst und Diakonin Selma Conzendorf gestaltete sie einen Gottesdienstient über die Farben des Advents - nicht das politrische Farbenspiel stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes am 1. Advent, sondern Grün, Rot, Gelb und Blau als Farben des Lebens und der Hoffnung auf das Leben.

 

Erster Advent

 

Dazu öffneten Selma Conzendorf, Pia und Nele zusammen mit Kindern die Tore an der Pinn-Wand hinter denen sich die Farben versteckten.

 

 

Landessynode

 

Die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat sich hat sich dem Appell aus Kurhessen-Waldeck angeschlossen und damit zur Covid-19-Schutzimpung aufgerufen. Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat schon zwei Tage davor diesen Aufruf beschlossen. Der Kirchenvorstand der Evagelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Aerzen hat bei seiner Kirchnevorstandssitzung am Mittwoch, 24. November, für die Schutzimpfung votiert und deshalb alle Veranstaltungen unter die G2-Regel und alle Gottesdienste unter die 3G-Regel gestellt

Die hanoverscvhe Landessynode hat beschlossen:

„Die Covid-19-Schutzimpfung ist ein Ausdruck von Solidarität und christlicher Nächstenliebe. Daher ruft die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers alle Menschen auf, sich impfen zu lassen.

Die pandemische Entwicklung besorgt uns zutiefst. Wir empfinden großes Mitgefühl mit allen, die unter Covid-19 leiden und die in Sorge um ihre Angehörigen oder Freunde sind. Wir erleben die große Belastung der Menschen in Gesundheitsberufen. Nach der langen Zeit sind die Kraftreserven erschöpft.

Daher schließen wir uns in christlicher Verbundenheit dem Appell zur Covid-19-Schutzimpfung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck an:

Wir wenden uns dankbar an diejenigen, die sich bereits haben impfen lassen – Sie haben für sich selbst und für andere eine verantwortungsvolle Entscheidung getroffen.

Wir wenden uns hoffnungsvoll an diejenigen, die trotz Bedenken nun eine Impfung erwägen – Sie werden sich selbst und andere damit schützen, so gut es möglich ist. Nach 120 Millionen allein in Deutschland verabreichten Dosen verfügt die Medizin über alle notwendigen Erfahrungen, um über die sicheren Impfstoffe aufzuklären. Im Aufklärungsgespräch wird auf Ihre Bedenken eingegangen und geklärt, ob eine Impfung für Ihre medizinische Situation angezeigt ist.

Wir wenden uns an diejenigen, die bis jetzt dem weit überwiegenden Konsens der Wissenschaft widersprechen oder gar aktiv unwahre Inhalte über die Pandemie verbreiten – Die Meinungsfreiheit schützt Ihre abweichende Haltung, aber alle Meinungen müssen sich vernunftbezogen prüfen lassen. Das rechtlich Erlaubte ist nicht identisch mit dem, was in dieser Situation aus Verantwortung geboten ist. Freiheit ist nicht nur die Freiheit der Lauten, sondern insbesondere die Freiheit der Schwachen.

Wir wenden uns auch an die politisch Verantwortlichen in unserem Land – Aufgrund der Erfahrungen der letzten Zeit bitten wir Sie, die Möglichkeit einer Impfpflicht jetzt ernsthaft zu prüfen. Gleichzeitig gilt auch: Die Pandemie ist eine weltweite Herausforderung, daher muss der Zugang zu Impfstoffen weltweit sichergestellt werden.

Wir wenden uns dankbar und erwartungsvoll an die Mitarbeitenden und Engagierten in Kirchengemeinden und kirchlichen Handlungsfeldern – Bitte unterstützen Sie mit Ihrem Handeln, Ihrer Kreativität und Ihren Ressourcen alle Ansätze, die Impfungen fördern."

21 12 Gottesdienste im Advent mit Musiker

 

Der Kirchenvorstand der Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Aerzen hat nach ausführlicher Diskussion beschlossen, dass sonntägliche Gottesdienste in der Marienkirche ab dem kommenden Sonntag mit Beginn des Advents und des neuen Kirchenjahres unter der an anderen Orten und im Berufs- und Arbeitsleben schon praktizierten und bekannten 3-G-Regel gefeiert werden. Dem Kirchenvorstand ist wichtig, dass auch weiterhin alle, die das Leben feiern wollen, zu den Gottesdiensten eingeladen seien. Mit zwei Teststellen in Aerzen, die beide auch samstags geöffnet haben, hätten alle, die noch nicht geimpft sind, die Möglichkeit sich rechtzeitig testen zu lassen, betonen die Mitglieder des Kirchenvorstands. Wer am Gottesdienst teilnehmen will, ist gebeten, den entsprechenden Nachweis und den Personalausweis mit in den Gottesdienst zu bringen.

Die Gottesdienste werden mit den nötigen Abständen in der Kirche und mit Masken gefeiert, auf das gemeinsame Singen soll in den kommenden Wochen verzichtet werden. Weiterhin werden alle Teilnehmenden über Luca-App, Corona-App oder handschriftlich unter Berücksichtigung des Datenschutzes erfasst. Pastor Christof Vetter bedauert, dass die Entscheidung getroffen werden musste, aber angesichts stark steigender Corona-Zahlen wolle die Kirchengemeinde solidarisch zu den gesellschaftlichen Einschränkungen stehen und hat die für Arbeitsstätten geltende Regeln für die Gottesdienste in Aerzen übernommen. 

Hinweise für die Teststellen in Aerzen hier bitte klicken:

Aerzen
Twinfit Fitness- und Wellnesszentrum
Königsförder Str. 19
31855 Aerzen
Montag bis Freitag
09.00 - 19.00 Uhr 
Samstag
12.00 - 15.30 Uhr
Sonntag
10.00 - 12.00 Uhr
Aerzen
Rewe Parkplatz 
Blankschmiede 3
31855 Aerzen
Montag bis Samstag
09.00 - 13.00 Uhr
15.00 - 20.00 Uhr
Sonntag  
12.00 - 17.00 Uhr

(entsprechend der Veröffentlichung des Landkreises Hameln-Pyrmont) 

 

Landesbischof Ralf Meister hat in dem Jahr, in dem die deutsche Gesellschaft sich erinnert, dass seit 1.700 Jahren Menschen jüdischen Glaubens hier leben, allen Kirchengemeinden eintolles Geschenk gemacht: "Das  Neue Testament Jüdisch erklärt". Diese besondere Ausgabe des Neuen Testatments, herausgegeben von der Deutschen Bibelgesellschaft, wird erstmalig der Text des Neuen Testaments ausschließlich von jüdischen Wissenschafterlinnen und Wissenschaftlern interpretiert: Im ersten Teil ist die aktuelle Lutherübersetzung zusammen mit Kommentaren aus jüdischer Sicht zu jedem einzelnen Bibelabschnitt wiedergegeben. Hinzu kommen 85 thematische Infoboxen, in denen einzelne Fragestellungen vertieft werden. Informative Bucheinleitungen runden diesen Teil ab. Der zweite Teil bietet mehr als 50 Aufsätze zum Zusammenhang zwischen dem Neuen Testament und seinem jüdischen Kontext. Auch die besondere Situation in Deutschland und Europa wird in den Blick genommen. Die amerikanische Originalausgabe wurde von Amy-Jill Levine (Vanderbilt University, Nashville, USA) und Marc Zvi Brettler (Duke University, Durham, USA) herausgegeben. Das Buch setzt keine theologischen Fachkenntnisse voraus. Mehr zu der Ausgabe des Neuen Testaments.

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Dazu schreibt Landesbischof Ralf Meister: „Als am 9. November 1938 in Deutschland Synagogen brannten, erkannten nur wenige Christinnen und Christen, dass dieser Angriff auf den Gott Israels zugleich ein Angriff auf den Gott war, den wir selbst bekennen. Die vergangenen Jahrzehnte haben Schritt für Schritt zu einem Umdenken und Neu-Denken geführt. In unsere Kirchenverfassung haben wir aufgenommen, dass wir durch Gottes Wort mit dem jüdischen Volk verbunden sind und seine bleibende Erwählung als Volk und Zeuginnen und Zeugen Gottes achten. Im Kindergottesdienst, in der Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, in Gemeindegruppen wie auch in Predigten und Andachten arbeiten wir daran, das konkret werden zu lassen. Ich wünsche mir, dass Das Neue Testament - jüdisch erklärt einen festen Platz im täglichen Gebrauch in unseren Kirchengemeinden findet.“ 

Pastor Christof Vetter, in dessen Arbeitszimmer diese besondere Ausgabe des Neuen Testaments liegt, wird das Buch bei der Novembersitzung des Kirchenvorstands dem Leitungsgremium der Kirchengemeinde überreichen und dabei betonen, dass dieses Buch zukünftig nicht nur von den Theolog*innen und Theologen der Kirchengemeinde genutzt wird.

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Wie politisch darf eine Predigt sein? Aerzens Pastor Christof Vetter begrüßte am Donnerstagabend zu dieser Frage Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder beim „Stammtisch Freiräume“. Von Corona bis Landwirtschaft, vom Umgang mit Tod und Sterben bis hin zur Lage in der polnisch-belarussischen Grenzregion diskutierte die evangelische Theologin mit den rund 20 Gästen im Gemeindehaus. „Eine Predigt ist eine christliche Rede in der Öffentlichkeit und kann damit gar nicht politisch genug sein, ohne dabei jedoch parteipolitisch zu sein,“ so die 55-Jährige. 

Ruck-Schröder, die bis zum Frühjahr als Studiendirektorin im Kloster Loccum junge Vikarinnen und Vikare ausgebildet hat, ermutigte zu streitbaren Predigten: „Eine Predigt, die nicht strittig ist, ist schnell langweilig.“ Zugleich solle sie auch seelsorgerlich stärken und Mut machen, aber nicht nur: Predigten wirkten bei den Hörerinnen und Hörern zum Nachdenken, zu eigenen Gedanken, aber auch zum Widerspruch an. „Politische Predigten dürfen keinen Applaus der Gemeinde erwarten, das wäre eine selbstgefällige Predigt.“

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Predigten, die aktuelle Fragen im Licht des Evangeliums aufnehmen, seien dazu geeignet, Fragen aufzuwerfen, nicht, um Antworten zu liefern. „Probleme lösen wir nicht auf der Kanzel.“ Dazu seien Politikerinnen und Politiker sowie Fachleute aufgerufen. Gleichwohl sei es wichtig, Impulse zu geben.

„Eine Predigt spricht Hörer:innen auf ihr In-der-Welt-sein, auf ihre Verantwortung für die Schöpfung an.“ Und dadurch sei sie nicht nur auf Innerlichkeit und Frommsein bezogen, sondern auch auf soziale Beziehungen und das Verhalten im Kontext im Zusammenleben mit anderen, aber auch im Bezug auf Natur und Schöpfung. 

Auf das Impfen gegen Corona angesprochen, berichtete die Regionalbischöfin von einer Predigt, die sie zu diesem Thema gehalten hatte. „Die Freiheit eines Christenmenschen ist nicht eine Freiheit, in der jeder nur alleine machen kann, was er will, sondern zugleich Verantwortung die er für andere trägt.“ Die Pandemie habe deutlich die Realität des Sterbens und des Todes vor Augen geführt, die heute oft ausgeblendet werde.

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Rund anderthalb Stunden diskutierte Dr. Ruck-Schröder mit den Gästen im Gemeindehaus.

Die Diskussionsveranstaltung fand unter Einhaltung der üblichen Abstand- und 2G-Regel statt.

Text und Bilder von Gunnar Müller, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hildesheim-Göttingen ... Weitere Informationen und akutelle Nachrichten von der Regionalbischöfin und aus dem Sprengel finden sich hier: bitte klicken...