In der Broschüre "Osterfunken. Lebenszeichen für die Osterzeit...", die in alle Haushalte verteilt wurde, hat Pastor Simon Pabst einen kleinen Plan vorgelegt, welche Texte aus der Bibel in der Karwoche gelesen werden könnten.... Pastor Christof Vetter lädt mit kurzen Texten ein, über das Gelesene nachzudenken.

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Die führenden Priester und Schriftgelehrten ließen Jesus nicht mehr aus den Augen. Sie schickten Leute zu ihm, die ihn beobachten sollten. Sie sollten Jesus mit einer Frage in Bedrängnis bringen. Es ging ihnen darum, ihn an die Gerichte und in die Gewalt des römischen Statthalters auszuliefern. Diese Leute fragten Jesus: »Lehrer, wir wissen: Du redest und lehrst aufrichtig und siehst dabei nicht die Person an. Vielmehr sagst du die Wahrheit und lehrst, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?« Jesus durchschaute ihre Absicht und sagte: »Zeigt mir eine Silbermünze. Wer ist auf dem Bild zu sehen, und wer wird in der Inschrift genannt? «Sie antworteten: »Der Kaiser.« Da sagte Jesus zu ihnen: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!« So konnten sie nichts von dem, was er vor dem Volk sagte, gegen ihn verwenden. Sie waren sehr erstaunt über seine Antwort und konnten nichts mehr darauf erwidern.

Talkshows, wie wir sie aus dem Fernsehen kennen, gab es schon immer. Sie hießen nur anders. Stammtisch, zum Beispiel – oder auch Streitgespräch. Zur Zeit Jesu gab es sie auch schon.

Solche Streitgespräche hatten wie heute Talkshows schon immer ein Ziel und einen Zweck: Prominente und beliebte Menschen vorzuführen und sie zu Aussagen zu zwingen, die sie so eigentlich nicht gesagt hätten.

Die Schriftgelehrten, die Mächtigen gingen zu Jesus , um ihn zu einer Antwort zu bringen, die er von sich aus gar nicht gegeben hätte. Sie hofften auf das Prinzip, das heute noch funktioniert: Menschen reden über Themen, in denen sie nur scheinbar kompetent sind. Manches Mal machen sie das sehr schlau und informativ, manchmal reden sie sich allerdings auch um Kopf und Kragen. Das hofften jene, die Jesus fragten: „Müssen wir Steuern zahlen?“ 

Jesus dachte nach, erkannte, dass die, die ihn befragten, ihn reinlegen wollen. Er ließ sich eine Münze geben, schaut sie sich an, zeigt sie den Umstehenden und fragt, wen sie auf der Münze erkennen. Die Antwort war klar: Den Kaiser. Dann seine Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist…“ So weit, so gut: aber dann komm noch etwas: „und gebt Gott, was Gottes ist.“ Da schauten sich die Umstehenden fragend an: Gott ist auf den Münzen doch gar nicht zu erkennen? Stimmt schon – aber im Gesicht jedes Menschen, denn wir Menschen sind als Ebenbild Gottes erschaffen. Was für eine schlaue Antwort, dachten die, die Jesus reinlegen wollten. Sie konnten nichts finden, um  ihm zu widersprechen. 

Wenn jemand das nächste Mal eine Talkshow anschaut, daran denken: Das Ziel ist weniger, uns Zuschauer zu informieren, sondern uns zu unterhalten, unter uns Stimmung zu machen und gerne auch jemanden, der aus welchen Gründen auch immer prominent ist, ein wenig hereinzulegen. Das spricht nicht gegen Talkshows, aber dafür, dass die für unser Leben wichtigen Entscheidungen nicht in die Medien gehören, sondern zu Menschen, die gelernt haben, Verantwortung zu tragen – so viel Gelassenheit tut uns gut.

Hinweis: Wer die Sonderausgabe des Gemeindebriefs nicht bekommen hat, kann entweder das Bild anklicken und ihn sich selbst downloaden oder an das Pfarrbüro eine Email schreiben, dann wird er noch einmal zugeschickt.

Der erste Beitrag der Serie: "Jesus weint"

Der zweite Beitrag der Serie: "Das Dilemma"

Der dritte Beotrag der Serie: "Die Sackgasse"

 

In der Broschüre "Osterfunken. Lebenszeichen für die Osterzeit...", die in alle Haushalte verteilt wurde, hat Pastor Simon Pabst einen kleinen Plan vorgelegt, welche Texte aus der Bibel in der Karwoche gelesen werden könnten.... Pastor Christof Vetter lädt mit kurzen Texten ein, über das Gelesene nachzudenken.

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Nun erzählte Jesus dem Volk dieses Gleichnis: »Ein Mann legte einen Weinberg an. Dann verpachtete er ihn und ging länger auf Reisen. Als es an der Zeit war, schickte der Besitzer einen Knecht zu den Pächtern. Der sollte seinen Anteil vom Ertrag des Weinbergs abholen. Aber die Pächter verprügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen davon. Noch einmal schickte der Besitzer einen Knecht. Aber auch den verprügelten und beschimpften sie. Dann jagten sie ihn ebenfalls mit leeren Händen davon. Der Besitzer schickte einen dritten. Den schlugen sie blutig und warfen ihn hinaus.
Da sagte der Weinbergbesitzer: ›Was soll ich jetzt tun? Ich werde meinen geliebten Sohn schicken. Vor ihm werden sie wohl Achtung haben!‹ Als die Pächter den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe. Wir bringen ihn um, und dann gehört sein Erbe uns.‹ Sie warfen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn.
Was wird der Weinbergbesitzer jetzt mit ihnen machen? Er wird selbst kommen, diese Pächter töten und den Weinberg anderen anvertrauen.« Als die Leute das hörten, sagten sie: »Das darf nicht passieren!«
Aber Jesus schaute sie an und sagte: »Was bedeutet denn die Stelle in der Heiligen Schrift: ›Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Grundstein geworden.‹ Wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert. Und auf wen dieser Stein fällt, wird zerdrückt.« Die Schriftgelehrten und die führenden Priester wollten ihn am liebsten sofort festnehmen. Aber sie fürchteten sich vor dem Volk. Sie hatten verstanden, dass er in dem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte.

Mord aus Profitgier. So liest sich das von Jesus erzählte Gleichnis auf den ersten Blick. Fast wie ein Krimi – stünde es nicht in der Bibel, würde es Jesus nicht in seinen letzten Tagen erzählen. Da ist das, was damals in Jerusalem sich ereignete, Mord und Totschlag genug.

Jesus will etwas anderes deutlich machen – und die Mächtigen haben es verstanden! Deshalb wurden sie ganz stumm. Sie waren ja nicht dumm. Sie kannten ihre Heilige Schriften gut genug, dass sie die Bilder verstanden, die jesus in völlig anderem Sinn aufblühen ließ. Das Bild des Weinbergs war schon seit alters her ein Bild für die Schöpfung Gottes – auch die Propheten haben es immer wieder genutzt, um Missstände deutlich zu machen. So sind wahrscheinlich auch die Propheten, jene Knechte, die der Besitzer des Weinbergs los geschickt hat, seine Pacht einzufordern. Es waren in der Geschichte immer wieder die Propheten, die verjagt und vertrieben wurden, weil sie Unbequemes sagten. Jetzt ist der gekommen, von dem andere sagen, er sei eben keiner der Propheten, sondern der Menschensohn. Ja, er hat es auch von sich selbst gesagt. 

Die Schriftgelehrten und die führenden Priester, also diejenigen, die Macht hatten und Jesus aus dem Verkehr ziehen wollen, um ihre Macht zu behalten, haben sehr wohl gehört, dass Jesus ankündigt, dass letztendlich nichts anderes übrig bleiben wird, als den zu töten, der das Erbe beanspruchte. Jesus führt mit diesem Bild die, die ihm zuhörten, in eine Sackgasse.

Hinweis: Wer die Sonderausgabe des Gemeindebriefs nicht bekommen hat, kann entweder das Bild anklicken und ihn sich selbst downloaden oder an das Pfarrbüro eine Email schreiben, dann wird er noch einmal zugeschickt.

Der erste Beitrag der Serie: "Jesus weint"

Der zweite Beitrag der Serie: "Das Dilemma"

Wildes und buntes Leben sollte eigentlich rund um das Gemeindehaus und das Pfarrhaus in Aerzen in diesen Tagen herrschen: Die Diakoninnen der Kirchengemeinde Selma Conzendorf und Julia Aschenbach haben zusammen mit einem Team zum Osterferienprogramm eingeladen. In Absprache mit der Jugendarbeit im Flecken Aerzen sollte in dieser ersten Woche der Schulferien jeden Vormittag von 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr miteinander gefrühstückt, gebastelt und die in der Frühjahrszeit neu erwachende Natur erlebt werden. Deshalb auch die Ankündigung, dass alle Kinder für drinnen Hausschuhe und für draußen wetterfeste Kleidung mitbringen sollen.

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Auch wenn die Gänseblümchen auf der Wiese hinterm Pfarrhaus schon blühen, ist nun alles anders gekommen. Die Pandemie, die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen Monaten so oft ausbremst, hat auch einen Strich durch diese Planungen gemacht. Doch für Selma Conzendorf, Julia Aschnebach und ihr Team war eines klar: "Ausfallen geht gar nicht" - und mit finanzieller Unterstützung auch durch die Landeskirche Hannovers, ist nun das gesamte Osterfeierenprogramm für jedes Kind in vier Tüten und eine Tasche gerutscht. Diese Taschen bringen die beiden von der Kirchengemeinde zu den Kindern, die sich auf das Ferienprogramm gefreut haben.

 

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Weil die Kinder, die nun nicht zum Toben in und um das Pfarrhaus kommen können, auch die Ostergeschichte nicht verloren gehen darf, haben die beiden Diakoninnen die Ostergeschichte als Bilderbuch, wunderbar erzählt von Susanne Niemeyer und illustriert von Nina Hammerle dazu gepackt. 

 

In der Broschüre "Osterfunken. Lebenszeichen für die Osterzeit...", die in alle Haushalte verteilt wurde, hat Pastor Simon Pabst einen kleinen Plan vorgelegt, welche Texte aus der Bibel in der Karwoche gelesen werden könnten.... Pastor Christof Vetter lädt mit kurzen Texten ein, über das Gelesene nachzudenken.

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Eines Tages war Jesus wieder einmal im Tempel. Er lehrte das Volk und verkündete die Gute Nachricht. Da traten ihm die führenden Priester, die Schriftgelehrten und die Ratsältesten entgegen. Sie fragten ihn: »Sag uns: Mit welchem Recht trittst du so auf? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?« Jesus antwortete: »Ich will euch auch eine Frage stellen. Sagt mir: Von wem hatte Johannes den Auftrag zu taufen? Von Gott oder von Menschen?« Da überlegten sie und sagten zueinander: »Wenn wir sagen: ›Von Gott‹, wird er fragen: ›Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?‹ Wenn wir sagen: ›Von Menschen‹, wird das Volk uns steinigen. Denn alle sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.« Deshalb antworteten sie Jesus: »Wir wissen nicht von wem.« Da sagte Jesus zu ihnen: »Dann sage ich euch auch nicht, mit welchem Recht ich so auftrete.«

Dilemma – so bezeichnet sich diese Situation, in die sich die führenden Priester, die Schriftgelehrten und die Ratsältesten gebracht haben. Dilemma – das kennen alle. Dilemma – so ist vielleicht am Besten beschrieben, was viele, die Verantwortung übernehmen oder zugesprochen bekommen haben, in diesen Tagen erleben: Der gute Rat der Wissenschaftler, macht alles zu; der Protest auf der Straße, der sich nicht scheut, das Wort Corona-Diktatur laut auszurufen; das Murren der vielen, die sich wund gerieben haben an Abstandsgebot, Masken vor dem Gesicht und dem Verbot aller Ansammlungen. Dilemma – das ist die Situation, aus der es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt – und wer will sagen, wohin es gehen kann? Keiner weiß es, weil es nicht eindeutig ist. Und auch nicht sein kann. Der gut gemeinte Rat, alles – wirklich alles – zu schließen, würde wahrscheinlich die Infektionszahlen schnell sinken lass. Würde aber genauso wirtschaftlich unermesslichen Schaden auslösen und all das, was sozial nötig ist zum Leben zerstören. Dilemma – letztendlich hilft nur, zusammen zu halten und es miteinander durchzustehen. 

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Der erste Beitrag der Serie: "Jesus weint"

 

 

In der Broschüre "Osterfunken. Lebenszeichen für die Osterzeit...", die in alle Haushalte verteilt wurde, hat Pastor Simon Pabst einen kleinen Plan vorgelegt, welche Texte aus der Bibel in der Karwoche gelesen werden könnten.... 

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Pastor Christof Vetter bietet online immer wieder kurze Gedanken zu diesen Texten:
 

Als Jesus sich der Stadt näherte und sie vor sich liegen sah, weinte er über sie: »Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt! Aber jetzt ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine schlimme Zeit über dich hereinbrechen: Deine Feinde werden einen Wall aus spitzen Pfählen rings um dich errichten. Sie werden dich umzingeln und von allen Seiten einschließen. Dich und deine Bewohner werden sie restlos vernichten. Keinen Stein werden sie auf dem anderen lassen –weil du den Tag nicht erkannt hast, an dem Gott dir zu Hilfe gekommen ist.« 

In Jerusalem ging Jesus in den Tempel. Er fing an, die Leute hinauszujagen, die im Tempel etwas verkauften. Er sagte zu ihnen: »In der Heiligen Schrift steht: ›Mein Haus soll ein Gebetshaus sein. Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.‹« Jesus war jeden Tag im Tempel und lehrte. Aber die führenden Priester, die Schriftgelehrten und auch die Ratsältesten des Volkes suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Doch sie wussten nicht, wie sie vorgehen sollten. Denn das Volk war die ganze Zeit bei ihm und hörte ihm aufmerksam zu.

Jesus weint. Er blickt auf Jerusalem und weint. Wer die Geschichte Jerusalems nach jenen Tagen und bis in die heutige Zeit kennt, kann das gut nachvollziehen.

Aber viel mehr noch: Jerusalem ist im Blick auf das, was nun geschehen wird, viel mehr als eine Hauptstadt, viel mehr als die Hauptstadt des Volkes Gottes, viel mehr als die Stadt mit dem Tempel. So verstanden, bekommen die Tränen Jesu globale Bedeutung.

Die Tränen, die Jesus über Jerusalem weint, sind unsere Tränen: Es sind die Tränen, wenn wir einen geliebten Menschen auf seinem letzten Weg begleiten und hoffen, dass dieser Mensch Heimat findet im himmlischen Jerusalem. Es sind die Tränen, die wir weinen für die und mit den Menschen, die aus ihrer Heimat und aus allem Gewohnten vertrieben werden und für ihr Leben ein neues Jerusalem suchen.

In dem, was Jesus anschließend macht, wird erkennbar, wie dieses neue Jerusalem sein wird: Nicht mehr der Handel, nicht mehr das Geldverdienen, nicht mehr der schnöde Mammon soll im Vordergrund stehen… Was für eine Hoffnung liegt in den Tränen Jesu, die doch Tränen der Trauer sind. 

 

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